Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Warum Johns kleine Farm schon wieder in Schwierigkeiten steckt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der langjährige Unmut einiger Anwohner gegen den Zoobetrieb von Johns kleiner Farm in Kallnach hat nun dazu geführt, dass sie eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Gemeinde eingereicht haben.

Der Zoo Johns kleine Farm in Kallnach hat grosse Probleme. Waren es in der Vergangenheit vor allem finanzielle Schwierigkeiten, ist der Zoobetrieb nun aus baurechtlichen Gründen gefährdet. «Das Problem liegt darin, dass in der jetzigen Situation der gewerbsmässige Betrieb eines Zoos nicht möglich ist», schreibt der Gemeindepräsident Urs Köhli auf Anfrage der FN. Die Anwohner haben eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Gemeinde beim Kanton eingereicht. Sie bemängeln, dass die Gemeinde ihre Aufsichtspflicht bei den Bauten in Johns kleiner Farm nicht erfüllt hat. 

Aussprache im August

Für den 10. August sei eine Besichtigung vor Ort vorgesehen, so Regierungsstatthalterin Franziska Steck: «Um den Sachverhalt zu klären, aber auch damit sich die beteiligten Parteien unter meiner Leitung miteinander aussprechen können.» Idealerweise würde sich eine rechtmässige Lösung finden, mit der alle beteiligten Parteien leben könnten, dabei sei auch ein gewisser Pragmatismus möglich.

Wenn in der Tat widerrechtlich gebaut wurde, «dann werden wir oder die Gemeinde ein Wiederherstellungsverfahren in die Wege leiten». Das bedeute, dass dann der entsprechende Bau oder Bauschritt wieder rückgängig gemacht werden müsse. «Bei einem solchen Verfahren ist aber immer auch Platz, ein Baugesuch nachträglich zu stellen», so Franziska Steck.

Problem existiert schon lange

Nicht ganz nachvollziehen kann John-David Bauder, der Gründer und Betriebsleiter des Zoos, wieso die Probleme rund um fehlende Baubewilligungen und die Zonenkonformität des Zoos jetzt aufkommen. «Die Gemeinde wusste immer, was wir machen», sagt er. «Wir haben sie immer einbezogen, immer alle Bewilligungen eingeholt.» Nun tauchten nach 25 Jahren plötzlich Probleme auf. Das könne er nur schwer verstehen. «Wenn die Probleme zwei bis drei Jahre nach der Gründung aufgetaucht wären, das hätte ich nachvollziehen können, aber nach 25 Jahren!» Laut Gemeindepräsident Urs Köhli ist sich die Gemeinde seit längerem bewusst, dass die Problematik besteht. «Umso wichtiger ist es, dass jetzt endlich eine Lösung gefunden wird», sagt er.  

Seit 25 Jahren in Kallnach

Gegründet hat John-David Bauder den Zoo im Jahr 1996. Von damals bis heute haben sich sowohl der Zoo als auch die Struktur der Zooführung stark verändert. Besonders dankbar seien sie über die namhaften Spenden, die sie von Kallnacherinnen und Kallnachern erhielten. Denn das zeige, dass der Zoo im Dorf akzeptiert werde, so John-David Bauder.

Es sei natürlich ganz normal, dass der Zoo gemischte Reaktionen hervorrufe. Und dass Tierlärm und wildes Parkieren die Anwohner nerve, könne er gut verstehen. Nur den Zeitpunkt und die Vehemenz, mit der einige die Schliessung des Zoos fordern, die verstehe er kaum. Die Beschwerdeführer hätten die Bemühungen nicht gewürdigt, die sie getätigt hätten. «So wurden extra Wegweiser zu nahe gelegenen Parkplätzen aufgestellt und mit einem dichten Buschwerk die Schallwirkung reduziert», auch habe man mit der Dachsanierung das Quartier aufgewertet.

Umzonung, Umzug oder Ende?

Den Standort aufzugeben und innerhalb der Gemeinde umzuziehen, wie es die Gemeinde in einem Artikel der «Berner Zeitung» vom 2. Juli 2021 vorgeschlagen hat, kommt für ihn schon infrage, aber: «Das würde 22 Millionen Franken kosten, da brauchen wir mindestens sechs bis sieben Jahre, um diese Summe zusammenzutragen.» Nicht nur die Tiere müssten umziehen, das neue Gelände müsste aufwendig angepasst werden. Und die Pflegestation, auf der seit 2013 über 1000 verletzte Wildtiere wieder aufgepäppelt wurden, müsste zumindest vorübergehend aufgegeben werden. Ein Zoo habe grundsätzlich schon seinen Platz in Kallnach, so der Gemeindepräsident Urs Köhli. Damit Johns kleine Farm an ihrem jetzigen Standort bleiben könne, müsse aber eine Umzonung in eine Spezialzone stattfinden.

«Die ganze Situation ist sehr belastend», sagt Bauder. Bei konkreten Problemen könne man durchaus tätig werden. Aber nun gehe es darum, den Zoo loszuwerden. «Wir kämpfen bis zum Schluss.» Das er sein Lebenswerk im 25. Jahr seines Bestehens aufgeben muss, das kann und will er sich nicht vorstellen.

Programm

Musik, Aquariumseröffnung und ein Zauberer fürs 25-Jahr-Jubiläum

Zum 25-Jahr-Jubiläum hat Johns kleine Farm für den 22. August ein grosses Fest organisiert. Von 11 bis 16.30 Uhr erfahren die Gäste von der Geschichte des Zoos und lernen den Zoo bei Führungen besser kennen. Höhepunkt des Programms ist die Eröffnung des Aquariums um 14.30 Uhr. Zum Rahmenprogramm gehört Livemusik der Band Inish, die traditionelle irische und schottische Musik zum Besten gibt. Für die Kinder wird ein Kinderschminken organisiert, es gibt Ballone, Glücksfischen und den Auftritt eines Zauberers. mh

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema