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Warum Rapper Saymen die sozialen Medien kritisiert – sie aber trotzdem nutzt

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Der Sensler Rapper Saymen hat sein zweites Solo-Album herausgebracht. «Säubschtfahrend» kommt leichter daher als sein Erstling – aber auch gesellschaftskritischer. Ein Gespräch über soziale Medien, Updates und Moral. 

«Ein Album zu machen, ist ein bisschen, wie sich zu verlieben», sagt der Rapper Saymen alias Simon Thalmann aus Plaffeien. «Zuerst macht man einen Song und findet den absolut super, ist total high. Je länger man dran bleibt, desto mehr Diskussionen gibt es, man reibt sich an den Songs. Diese Zeit der Entwicklung braucht es, damit das Album gut wird.»

Drei Jahre dauert die Beziehung von Simon Thalmann mit seinem neuen Album «Säubschtfahrend» nun. Seit Mitte September ist es offiziell veröffentlicht; die Plattentaufe findet am 8. Oktober statt. Und der Rapper sagt: «Jetzt stehe ich hundert Prozent hinter den Songs und freue mich wahnsinnig auf die Taufe.»

Die Liebe zum Rap reicht bei Simon Thalmann weit zurück. Einst war er Mitglied der Sensler Hip-Hop-Truppe Eggippa Fifauter, die 2009 ihr letztes Album herausbrachte. Später war er solo unterwegs, brachte zwei Mixtapes heraus und 2018 das Album «Planet». Es war eine melancholische Platte, auf der er eine Trennung verarbeitete. 

Neuer Produzent

Das neue Album «Säubschtfahrend» enthält nun leichtere, auch etwas poppigere Songs. «Ich bin eigentlich immer daran, Songs zu schreiben, davon werden aber längst nicht alle veröffentlicht.» Die aktuelle Platte ist daher eine Auswahl seines Schaffens der letzten Jahre – Jahre voller Hochs und Tiefs. «Ich sehe ein Album stets als Gesamtwerk, das verschiedene Facetten eines Künstlers zeigt.»

Für «Säubschtfahrend» hat er erstmals mit dem Produzenten Ben Mühletaler zusammengespannt, der auch mit Müslüm, Seven, Baze oder Steffe la Cheffe arbeitet. «Ich bin mit Songskizzen und Beats zu ihm und wir haben zusammen daran gefeilt. Es hat gut getan, zu zweit an den Songs zu arbeiten statt allein. Das hat mir viele Inputs gegeben.» Und es habe das Album auf ein professionelleres Level gehoben.

Selbstironie und Wortwitz

Bei der Arbeit am Album habe sich rasch ein roter Faden herauskristallisiert: die Kritik am durchtechnisierten Alltag, an der Smartphone-Abhängigkeit und den sozialen Medien. «Mir scheint, wir müssen heutzutage ständig alles updaten. Das geht von technischen Updates auf den Handys bis hin zu uns selbst: Auch wir als Menschen müssen uns ständig optimieren und zählen unsere Schritte, um unsere Fitness zu überwachen.» Diese Entwicklungen gäben ihm zu denken.

«Ich wollte aber nicht moralisieren, das kommt meist schlecht an. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, dass alles auf die Schippe zu nehmen – inklusive mich selbst.» Simon Thalmann nutzt dafür insbesondere das Mittel des Wortwitzes, etwa im Song «Update», in dem er rappt: «Heschu zwenig Dates, bruchsch es Update.»

Auch die ständige Jagd auf Likes in den sozialen Medien nimmt er hoch. Für sein neues Album hat er aber selbst für Instagram Videos produziert und so Werbung gemacht. Ist das kein Widerspruch? «Doch, eigentlich schon. Ich könnte auch sagen, ich verweigere mich dem total. Aber für einen Musiker ist es heutzutage fast nicht möglich, sich den technischen Neuerungen zu entziehen.» Werbung zu machen ohne soziale Medien, sei heute fast nicht möglich. Und: «Ich nehme mich von der Kritik ja nicht aus.» Er pflege in den Texten eine gewisse Selbstironie.

Etwas Leichtigkeit

Eine Message rüberzubringen, ist Saymen wichtig. «Viele setzen Rap mit Drogen, Sex und Gewalt gleich. Der Musikstil ist aber extrem breit und hat Platz für vieles.» So eben auch für Gesellschaftskritik. 

Doch bei aller Kritik: Der Sensler Rapper wollte die Leichtigkeit und das Positive nicht verlieren. «Die Pandemie ist eine strenge Zeit für uns alle. Ich habe das Gefühl, die Leute sehnen sich nach Leichtigkeit.» Das zeigt sich im Song «Nid vrbi», einer poppigen Nummer, die bereits auf einigen Radiostationen läuft.  

Vorschau

Plattentaufe zu zweit

Saymen tauft sein neues Album am 8. Oktober im Nouveau Monde in Freiburg. Begleitet wird er dabei einzig vom Düdinger Schlagzeuger Guislain Ruprecht. «Früher bin ich oft mit einer ganzen Band aufgetreten. Nur mit Schlagzeuger und einem Track ab Band bin ich jetzt schlanker unterwegs und auch etwas flexibler. Ich freue mich sehr auf den Auftritt.» Saymen wird an dem Abend vor der belgischen Gruppe Glauque spielen, die mit Hip-Hop, Elektro und Chansons experimentiert.

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