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Wenn die Reisekosten höher sind als das Preisgeld

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Gottéron gehörte vor drei Jahren zu den 26 Gründerclubs der Champions Hockey League. Um auf die Frage zu antworten, ob das Produkt nach fast drei Saisons dort sei, wo er sich erhofft habe, überlegt Generaldirektor Raphaël Berger lange. «Eher ja», sagt er schliesslich. «Wir gehen in die richtige Richtung. Dazu gehört die Formatänderung auf die kommende Saison hin.» Es sind einschneidende Veränderungen. Erstens: Die Anzahl der Teams wird von 48 auf 32 reduziert. Zweitens: Die Qualifikation erfolgt nächste Saison nur noch nach rein sportlichen Kriterien. Bisher hatten die Gründerclubs, die vor drei Jahren allesamt für 100 000 Franken ein Aktienpaket des Produkts erwarben, das Startrecht auf sicher.

Sportliche Glaubwürdigkeit

Eigentlich war vorgesehen, dass sie das vier Jahre lang haben, doch im Juni hat man sich für eine frühere Reform entschieden. «Das ist wichtig für die Akzeptanz des Wettbewerbs. Denn was immer noch fehlt, sind die Zuschauer», sagt Berger. Er glaubt dennoch an die Idee. «Wenn man so ein grosses Projekt startet, braucht es ein paar Jahre. In Zukunft wird die sportliche Glaubwürdigkeit vollends gewährleistet sein. Die Teams werden allesamt seriös ans Werk gehen und die Zuschauer hoffentlich folgen.» Es gebe in Sachen Champions Hockey League durchaus auch positive Signale. «Die Akzeptanz bei Medien und Sponsoren ist da. Der Wettbewerb schreibt positive Zahlen und Vermarkter Infront hat den Vertrag um sechs Jahre verlängert.» Nächste Saison sei eine sehr wichtige, die nächsten zwei, drei Saisons die alles entscheidenden. «Entweder etabliert sich das Produkt, oder es ist fertig.»

Immerhin eine schwarze Null

Ein Problem ist momentan, dass die Champions Hockey League finanziell kaum Anreize schafft. Gerade einmal 1,7 Millionen Franken beträgt das Preisgeld in dieser Saison insgesamt. Der Sieg im Viertelfinal beispielsweise brachte Gottéron 20 000 Euro ein. Ein Halbfinalsieg gegen Frölunda würde Freiburg weitere 30 000 Euro an Preisgeld einbringen. Ein lächerlich kleiner Betrag, wenn man bedenkt, dass allein die Reisekosten für ein Auswärtsspiel im Schnitt bei 50 000 Franken liegen. So muss Berger auf ein gut gefülltes Stadion im Rückspiel hoffen, um mit dem Halbfinal doch noch den einen oder anderen Franken zu erwirtschaften. «Wir spielen gegen eines der besten Teams Europas. Das ist, als hätte ein Fussballteam Real Madrid oder den FC Barcelona zu Gast.» Aber eben, es ist nicht Fussball. Berger sagt deshalb: «Mit 5000 Zuschauern wäre ich sehr zufrieden.» Ziemlich sicher wir Gottéron die Champions-League-Kampagne diese Saison mit einer schwarzen Null abschliessen. In dieser Rechnung nicht berücksichtigt sind die zusätzlichen Einnahmen im Gastronomie-Bereich, die Freiburg durch die Heimspiele generiert. So wird Gottéron diese Saison doch ein wenig Geld mit der Champions Hockey League verdienen.

In Zukunft werden die finanziellen Anreize grösser. Erstens verteilt sich das Antritts- und Preisgeld auf weniger Mannschaften. Zweitens wird es erhöht. In der sechsten Saison soll es bereits bei 3,7 Millionen Euro liegen, verriet CEO Martin Baumann im Dezember in einem Interview mit der Schweizerischen Depeschenagentur. Allein der Finalsieg soll dann 750 000 Euro wert sein.

Wohl ohne Gottéron

Dass Gottéron nächstes Jahr in der Champions League dabei ist, ist höchst unsicher. Dazu müssten die Freiburger den Wettbewerb wohl gewinnen und sich als Titelverteidiger qualifizieren. In der Meisterschaft werden sie sich kaum einen der voraussichtlich fünf Startplätze ergattern. Dennoch wünschen Berger und der Club der Champions Hockey League nur das Beste, als Shareholder – und aus Liebe zum Eishockey.

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