«Wier gange ga tanze»: Senioren treffen sich zum Tanzplausch in St. Antoni

«Wier gange ga tanze»: Die Rentnervereinigung Sense lädt Seniorinnen und Senioren am Dienstag zum Tanznachmittag nach St. Antoni ein. Ebenso wichtig wie die Bewegung zur Musik seien Nähe und Gesellschaft, sagt Mitorganisatorin Liliane Spörri.

Ein schöner Walzer, ein stimmiger Tango oder ein paar Schritte zu fetzigem Rock’n’Roll: Die Rentnervereinigung des Sensebezirks holt das im letzten Jahr geplante Tanzevent nach einer langen Zwangspause nach. «Ich freue mich unglaublich auf diesen Anlass», sagt Liliane Spörri, die im Vorstand des Vereins das Ressort Gesellschaft betreut. 

Bewegung und Nähe

In Corona-Zeiten seien ältere Leute nicht nur vom Virus an sich bedroht gewesen, sondern auch von Einsamkeit und Alleinsein. Als leidenschaftliche Tänzerin lag ihr die Idee nah, den 1078 Mitgliedern einen Anlass zu bieten, bei dem sie für ein paar Stunden die schwierige Zeit vergessen können.

«Es geht zum einen natürlich ums Tanzen, um die Bewegung und die Musik», sagt sie. «Aber auch darum, wieder einmal einen Menschen zu umarmen und seine Nähe zu spüren, denn jeder Mensch braucht Nähe.» Das sei in Corona-Zeiten viel zu kurz gekommen. Soziale Kontakte und die Bewegung seien wesentliche Elemente des gesunden und frohen Älterwerdens, heisst es in der Ausschreibung. 

Auch für Tanzmuffel

«Das ist auch ein Anlass für solche, die von sich sagen, sie könnten nicht tanzen.» Diese Ausrede lässt sie sowieso nicht gern gelten: «Jeder kann tanzen oder sich zumindest etwas mit der Musik wiegen.» Das gehe selbst im Rollstuhl oder mit dem Rollator. «Es gibt kein Hindernis. Hauptsache, man bewegt sich. Gemeinsames Tanzen macht Spass», sagt sie mit viel Überzeugung. Ausserdem trage es dazu bei, Lockerheit, Beweglichkeit und Konzentration zu erhalten.

Der Anlass vom kommenden Dienstag richtet sich an alle Interessierten, auch an Nichtmitglieder der Rentnervereinigung.

Liliane Spörri hofft deshalb auf möglichst viele Teilnehmende: «Denn es kann ebenso viel Vergnügen bereiten, den Tanzenden zuzuschauen, dem Klang der Musik zu lauschen, vielleicht in Erinnerungen zu schwelgen und die Stimmung zu geniessen», sagt sie und unterstreicht das verbindende Element von Musik: 

Es geht darum, überhaupt wieder einmal etwas zu unternehmen, Leute mit den gleichen Interessen kennenzulernen, Beziehungen zu knüpfen und neue Freunde zu gewinnen.

Die passende Musik

Für die passende Atmosphäre sorgt die altbekannte Comeback-Band. Paul Klaus und sein Bruder Roland haben vor vielen Jahren mit ihrer Band Monja manches Waldfest und viele Tanzabende musikalisch umrahmt. «Sie spielen genau unsere Musik und wissen, was wir gerne hören», sagt die 78-Jährige.

Liliane Spörri findet solche Anlässe enorm wichtig, um Seniorinnen und Senioren aus der Covid-bedingten Isolation zu holen. «Wir müssen lernen, mit der Bedrohung durch dieses Virus umzugehen, denn es geht nicht so schnell weg.» Abwarten nütze deshalb nichts. «Wir wollen weiterleben und die Freude am Leben nicht verlieren.» Ihr sei es wichtig, den Menschen mit Anlässen die Möglichkeit zu geben, wieder einmal in den Ausgang gehen zu können und sich auf etwas zu freuen.

Die Rückmeldungen, die sie bisher auf die Ausschreibung des Tanznachmittags erhalten habe, lasse sie hoffen, dass der grosse Saal im Senslerhof in St. Antoni mit Leben gefüllt sein wird. «Das zeigt auch, dass ein Bedürfnis vorhanden ist.»