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Wo das Gute liegen kann

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Winter vor zwei Jahren begegnete mir ein Märchen von Ulrich Peters. Dieses Märchen handelt von einem kleinen Vogel. Gemeinsam mit seinen Gefährten trinkt er tagtäglich Wasser aus kleinen Pfützen und einem seichten Teich. Immer wieder spürt der kleine Vogel aber die Sehnsucht nach frischem, klarem Wasser.

Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr möchte er solches finden. Wenn er diesen Wunsch in Worte fasst, versteht ihn aber niemand der anderen: «Was bist du doch für ein komischer Vogel. Es gibt doch so viele Pfützen. Wie kannst du da noch durstig sein!», entgegnen sie ihm.

Doch er kann seine Sehnsucht nicht mehr verbergen – auch nicht vor sich selbst. So fliegt er davon – und reist Tag um Tag, Woche um Woche. Bisweilen scheint ihm das Wasser, das er findet, ein klein wenig klarer zu sein als dasjenige beim letzten Halt. Doch er findet nicht die Klarheit, die ihm innerlich vorschwebt. Obwohl er nicht locker lässt, zweifelt er zunehmend an sich selbst. «Warum all diese Mühe und der Verzicht auf Sicherheit, wenn ich doch nicht finde, was ich suche?» – fragt er sich.

Schliesslich begegnet er einer Eule, die ihn ermutigt: «Du darfst den Mut nicht aufgeben. Der Ort, den du suchst, ist so nah wie fern. Es ist die Quelle der Kraft, aus der das Wasser des Lebens strömt. Sie liegt dort, wo Himmel und Erde einander berühren. Ruhe dich ein wenig aus und dann folge dem Flusslauf gegen den Strom.»

Gestärkt und ausgeruht macht sich der Vogel am nächsten Morgen erneut auf den Weg. Er fliegt weiter und weiter – und fasst immer mehr Vertrauen, das zu finden, wonach er sich sehnt. Und irgendwie scheint das Wasser nun immer frischer und klarer zu werden.

Eines Tages sieht er, dass der Fluss zunehmend schmaler wird – und gegen Sonnenuntergang gelangt er an dessen Quelle. Das Wasser, das entspringt, ist tatsächlich so klar, wie er es sich ersehnt hat; und als er davon kostet, entschädigt ihn die Frische für die lange Suche. Doch wie erstaunt ist er, als er sich umsieht: Nur einen Steinwurf entfernt leben seine alten Freunde, mit denen er früher Wasser trank.

Als er ihnen seine Geschichte erzählt, können sie ihn noch nicht wirklich verstehen. Aber seine Begeisterung und Lebensfreude lässt sie erkennen, dass er das für ihn Richtige tat.

Nicht immer liegt das, wozu wir bestimmt sind und was wir suchen in weiter Ferne. Manchmal muss nur unser Blick geschärft werden, um es in nächster Nähe erkennen zu können. So, wie die Jünger ab dem Ostermorgen immer deutlicher erkennen werden, dass Gott wirklich ganz in ihrer Nähe war. Und es auch immer sein wird.

Annina Lucina Martin ist Pfarrerin der reformierten Kirchgemeinde Murten.
zvg


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