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Zweieinhalb Jahre nach der Gründung von Vully aujourd’hui: «Wir konnten vieles anpacken und umsetzen»

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Drei Sommerfestivals, ein Unverpackt-Laden und eine Tauschgruppe: Diese und weitere Projekte hat der Verein Vully aujourd’hui angestossen. Jetzt ist aus Sicht der Leitungsgruppe Zeit für eine neue Dynamik.

«Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir darüber nachdenken wollen, wie es weitergehen soll», sagt Antonin Lederrey. Er war im Herbst 2019 an der Gründung von Vully aujourd’hui beteiligt und gehört seitdem der sechsköpfigen Leitungsgruppe an. Die Mitglieder des Vereins wollen in der Region die Nachhaltigkeit, den Umweltschutz und das gesellschaftliche Miteinander fördern. Zweieinhalb Jahre nach der Gründung sei seine Bilanz sehr positiv. «Wir konnten vieles anpacken und umsetzen», so Antonin Lederrey, ehe er auf die verschiedenen Projekte eingeht, die in den vergangenen Jahren das Licht der Welt erblickt haben.

Das alljährliche Sommerfestival sei mit 300 bis 400 Besucherinnen und Besuchern für Vully aujourd’hui ein Hauptevent. Der Anlass besteht aus einem Markt, Konferenzen, Konzerten und Ateliers rund um das Thema Nachhaltigkeit. «Weil es draussen stattfindet, konnten wir auch während der Pandemie unser Festival durchführen.» Nach drei Festivals in Mur werde die nächste Ausgabe Ende August an einem anderen Ort stattfinden, kündigt das Mitglied der Leitungsgruppe an.

Die Idee für den neuen Unverpackt-Laden namens «La Vracrie» in Praz (siehe Kasten) sei im Rahmen von Vully aujourd’hui entstanden. «Als Projektideen gesammelt wurden, bildeten sich mehrere Gruppen zu den Themen Ernährung, Lebensmittelverarbeitung und lokales Einkaufen.» Später sei daraus das Vorhaben eines Ladens entstanden.

Generationentreffen pausiert

Die Littering-Gruppe habe nicht nur Müll eingesammelt, der in der Natur weggeworfen wurde, sondern auch einen Taschenaschenbecher verteilt und Vorschläge zuhanden des Gemeinderats von Mont-Vully ausgearbeitet. Die Gruppe namens Bürgerbeteiligung veranstalte offene Diskussionen im Vorfeld von Abstimmungen. «Wir geben dort keine Meinung vor und wollen auch nicht überzeugen, für oder gegen etwas zu stimmen. Es geht um den Austausch.» Sehr reaktionsschnell seien die etwa 100 Mitglieder einer Whatsapp-Gruppe von Vully aujourd’hui, in der Gegenstände und Dienstleistungen getauscht und Informationen geteilt werden. «Das funktioniert ziemlich gut und bringt die Leute im Vully zusammen.»

Die generationenübergreifenden «Vully rencontres» und die «Stamm-dégust’», eine Kombination aus Konferenzen und einer Weinverkostung bei einem Winzer, sind Opfer der Pandemie geworden und finden derzeit nicht statt. Aufgegeben hat Vully aujourd’hui diese Anlässe bisher nicht: «An der Generalversammlung wollen wir über ihre Zukunft sprechen.»

Antonin Lederrey gehört seit der Gründung der Leitungsgruppe von Vully aujourd’hui an.
Corinne Aeberhard

An dieser Versammlung am Donnerstag soll aber auch grundsätzlich die Zukunft des Vereins ein Thema sein, wie den Traktanden zu entnehmen ist. «Wir starteten mit sehr schönen Projekten», sagt Antonin Lederrey. Mit der Eröffnung des Unverpackt-Ladens sei eine wichtige Etappe abgeschlossen. «Nun, drei Jahre später, ist es Zeit für neue Projekte mit einer neuen Dynamik.» Genaueres kann er nicht sagen: «Die Leitungsgruppe möchte beibehalten, was funktioniert. Der Rest hängt ganz von der Diskussion unter den Mitgliedern an der Generalversammlung ab.» Denkbar seien Kochateliers, Nachbarschaftsfeste, welche Bewohnerinnen und Bewohner zusammenbringen, oder gemeinsames Brotbacken mit einem Holzofen.

Horizontale Hierarchie

Vully aujourd’hui setzt seit dem Beginn auf eine horizontale Hierarchie: «An den Sitzungen der Leitungsgruppe, die alle zwei Wochen stattfinden, darf jedes Mitglied teilnehmen. Man kann auch nur ein- oder zweimal vorbeikommen, um eine neue Projektidee vorzustellen.» Die Protokolle dieser Sitzungen würden danach allen Mitgliedern zugänglich gemacht: «Wir sind da ganz transparent.» Weil man nicht Mitglied sein muss, um an den Aktivitäten des Vereins teilzunehmen, ist es für Antonin Lederrey gar nicht so einfach zu sagen, wie viele Personen zu Vully aujourd’hui gehören. «Auf unserer Mitgliederliste stehen um die 50 Namen. Zahlreiche Personen – ich schätze etwa 100 – befinden sich im Umfeld des Vereins, ohne aktiv Mitglied zu sein.»

In den zweieinhalb Jahren seit der Gründung des Vereins habe er festgestellt, dass viele Personen ihre Lebensweise ändern wollen und den Kontakt untereinander suchen. «Nur schon zu sehen, dass man mit einem Anliegen nicht allein ist, gibt den Mitgliedern Kraft.» Auch habe sich gezeigt, dass die Projekte viel Energie benötigen und es nicht immer einfach ist, diese beizubehalten. Weiter sei in der Pandemie paradox gewesen, dass viele Personen mehr Zeit hatten, aber etliche Ideen nicht machbar waren. Jetzt, wo Lockerungen kommen, könnten die Ideen umgesetzt werden, nun stehe jedoch dafür weniger Zeit zur Verfügung. Und auch der Auftritt nach aussen sei nicht immer einfach gewesen: «Manchmal war es schwer zu erklären, was wir machen. Wir wurden fälschlicherweise von einigen als Partei wahrgenommen. Tatsächlich sind wir einfach Bürgerinnen und Bürger, welche Projekte realisieren und so das Leben in der Region verbessern wollen. Dabei wollen wir konstruktiv und positiv vorgehen.»

Unverpackt-Laden

Der Unverpackt-Laden La Vracrie kommt besser an als erwartet

Unverpackte Lebensmittel, lokale Produzenten und regelmässige Mitarbeit der Genossenschafter: Dies ist das Fundament des neuen Unverpackt-Ladens La Vracrie in Praz. Dieser hat vor einem Monat seine Türen geöffnet. Die Geschäfte würden sehr gut laufen, berichtet Sandra Moreau. «Wir haben bereits jetzt Verkaufszahlen erreicht, mit denen wir erst in einigen Monaten gerechnet haben.»

Am grössten sei die Nachfrage nach Milchprodukten und Käse. Auch Trockenobst, Mandeln und Nüsse würden die Kundinnen und Kunden gerne kaufen. Jedes Produkt in den Regalen sei sorgfältig ausgewählt worden, sagt Catherine Ecabert. «Uns ging es nicht darum, eine Liste mit Produkten abzuhaken, sondern wir wollten die Produzenten und ihre Produktion kennenlernen.» Weil die Genossenschafter die Lebensmittel und andere Produkte direkt bei den Produzenten ohne Zwischenhändler einkaufen, könnten sie ihre Kundschaft mit Informationen über die Herkunft versorgen und korrekte Preise bieten, ergänzt Sandra Moreau. «Wir wollen Bioprodukte erschwinglich machen.» Korrekt sei der Preis auch für die Produzenten. «Wir drücken ihn nicht nach unten.»

Zehn Stunden geöffnet

Die Vracrie ist pro Woche während total zehn Stunden geöffnet, verteilt auf fünf Tage. Einkaufen können auch Nicht-Genossenschafter. Wer der Genossenschaft beitritt – rund 125 Mitglieder zählt diese derzeit – profitiert von einer Preisreduktion und muss monatlich drei Stunden für den Laden arbeiten, zum Beispiel bei der Verwaltung des Lagers und der Bestellungen, bei der Organisation von Events oder bei Unterhalts- und Wartungsarbeiten.

Etliche Genossenschaftsmitglieder seien nicht gebürtig aus der Gemeinde Mont-Vully, sagt Sandra Moreau. So wirke die Vracrie integrierend, indem sie Personen zusammenbringt, welche die gleichen Werte teilen. jmw

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