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Update zum HFR: Die Hoffnungen ruhen auf der Volksabstimmung im Juni

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Das Spital HFR bleibt in finanzieller Schieflage. Zwar rechnet das Budget mit mehr Patientinnen und Patienten sowie höheren Tarifen auf der Einnahmenseite. Dies gleicht jedoch nicht die höhere Lohnsumme und die Inflation auf der Ausgabenseite aus.

«Wir sind nicht alleine mit unserer Situation», sagte Annamaria Müller, Verwaltungsratspräsidentin des Freiburger Spitals (HFR), als sie am Montag das Budget für das laufende Jahr präsentierte. Wie bereits in den Vorjahren sind die Zahlen rot: Für 2024 erwartet das HFR ein Minus von 29,8 Millionen Franken. Für das vorherige Jahr war ein Minus von 27,9 Millionen Franken budgetiert gewesen. «Die Mehrheit der Kantons- und Universitätsspitäler befindet sich aufgrund der unzureichenden Finanzierung in finanziellen Schwierigkeiten», stellte die Verwaltungsratspräsidentin fest. Auf Bundesebene brauche es darum eine Verbesserung der Tarifstrukturen und der Rahmenbedingungen beziehungsweise «starke politische Massnahmen zugunsten der öffentlichen Gesundheitsdienstleister».

Bei den Tarifen, also auf der Einnahmenseite des Spitals, habe das HFR Fortschritte erzielt. «Zum ersten Mal seit 2019 wurden die Tarife im stationären Bereich nach oben angepasst», so Annamaria Müller. Aufgrund dieses Verhandlungsergebnisses sowie der hohen Bettenauslastung erwartet das HFR ein Plus von 3,1 Prozent bei den Einnahmen aus der stationären Akutpflege und der Rehabilitation. «Keine Bewegung gab es bei den Tarmed-Taxpunktwerten trotz Verhandlungsversuchen seit 2017.» Tarmed ist die Tarifstruktur für ambulante Leistungen. Dennoch budgetiert das HFR Mehreinnahmen von 5,6 Prozent im Vergleich zu 2023. Denn auch hier wird mit einer Zunahme der Patientinnen und Patienten gerechnet.

Hohe Kosten ausserhalb des Einflussbereichs

Auf der Ausgabenseite geht das HFR ebenfalls von höheren Zahlen aus. Philipp Müller, Vizepräsident des Verwaltungsrats, informierte, dass die Lohnsumme im laufenden Jahr um 6,2 Prozent steige. Für diese Entwicklung nannte er mehrere Gründe: mehr Personal, «um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden», Vertretungsbedarf bei Ausfällen von Personal, insbesondere wegen Ausfällen beim Pflegepersonal, der Teuerungsausgleich und die Anstellung von Personen durch das HFR, die bisher via eine Temporärfirma beschäftigt wurden. Die Inflation treibe die Ausgaben ebenfalls nach oben. Sie führe zu zusätzlichen Kosten bei medizinischem Material, Lebensmitteln und Wartungsverträgen.

Die Kosten ausserhalb des Einflussbereichs des Spitals würden sich auf total 26,7 Millionen Franken belaufen. Rechne man diese aus dem Budget heraus, bleibe noch ein Defizit von 3,1 Millionen Franken übrig. «Unser Budget ist also stark von exogenen Faktoren beeinflusst», so Philipp Müller. Für 2023 habe der budgetierte Verlust ohne die exogenen Kosten noch bei 4,6 Millionen Franken gelegen. Die Bemühungen des HFR, mehr Effizienz zu erreichen, würden ihre Früchte tragen, so die Interpretation des Verwaltungsrats und der Direktion. «Bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer liegen wir im Kantonsspital nun im nationalen Schnitt», informierte Generaldirektor Marc Devaud.

Lohnsumme und Wartefälle sind Risikopunkte

Als Risikopunkt im Budget identifizierte der Verwaltungsrat die Kontrolle der Lohnsumme. Die Personalausfälle seien nicht nur eine Belastung für die Mitarbeitenden, sondern könnten, wenn sie länger andauern, zu höheren Kosten führen. Die Wartefälle könnten sich ebenfalls erheblich auf die stationären Einnahmen auswirken, so der Vizepräsident des Verwaltungsrats. Als Wartefälle gelten beispielsweise ältere Personen, die im Spital untergebracht sind, weil freie Plätze in den Pflegeheimen fehlen. Um das «ehrgeizige Budget» einzuhalten, habe die Direktion eine Taskforce eingesetzt. Sie soll Massnahmen, die von den verschiedenen Direktionen kommen, analysieren und abschätzen, welchen Einfluss diese auf die Kosten haben. Bei der Qualität der Leistungen des Spitals solle es allerdings keine Abstriche geben.

Aufgrund des Schuldenbergs habe sich das Spital bei den Investitionen auf unumgängliche Ausgaben beschränkt: der zwingende Ersatz der medizintechnischen Ausstattung sowie Instandhaltungsarbeiten des alternden Spitalgebäudes in Villars-sur-Glâne. Doch bald könnte Hilfe kommen. Annamaria Müller blickte in die nahe Zukunft:

Das Dekret, über das abgestimmt wird, wäre für uns ein zentraler Schritt.

Annamaria Müller
Verwaltungsratspräsidentin

Es besteht aus einer Bürgschaft für eine Anleihe von rund 105 Millionen Franken und einem Darlehen in der Höhe von 70 Millionen Franken. Die Bürgschaft des Kantons soll die für den Betrieb notwendigen Investitionsausgaben garantieren: unter anderem die Erneuerung von medizinischen Geräten, den Unterhalt der Standorte und die Anschaffung eines Operationsroboters. Mit den 70 Millionen Franken will das HFR die Planungen für ein neues Kantonsspital finanzieren.

«Politischer Wille ist da»

«Der politische Wille, ein starkes und modernes Spital zu bewahren, ist da», sagte Philipp Müller. Die finale Entscheidung über das Dekret trifft die Stimmbevölkerung am 9. Juni. Im bald beginnenden Abstimmungskampf will das Spital Informationen zur Verfügung stellen, aber nicht aktiv eine Kampagne an vorderster Front führen. «Als HFR werden wir keine Parole fassen», sagte die Verwaltungsratspräsidentin.

Reaktionen

«Defizite auf Kosten des Personals»

Nicht die externen Kosten, sondern die mangelnde Finanzierung durch den Kanton sei die Haupterklärung für das HFR-Defizit, schreibt die Gewerkschaft des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) in einer Medienmitteilung. «Es ist – leider – das Personal des HFR, auf dessen Kosten diese Defizite gehen.» Denn die «Kontrolle der Lohnsumme» werde als naheliegendste Lösung gesehen, obwohl das Personal in vielen Abteilungen bereits überlastet sei. Die Mittel von drei Prozent in jeder Abteilung für den Ersatz von krankheitsbedingt ausgefallenem Personal seien endgültig gestrichen worden. «Es ist unerlässlich, dass dem HFR mehr Mittel zugewiesen werden», so der VPOD.

Mehr Pflegebetten für mehr Effizienz

Der Staatspersonalverband Fede macht sich in einer Mitteilung Sorgen um das Personal. Denn es dürften Sparmassnahmen drohen. Ein nicht unerheblicher Teil des Personals leide unter Erschöpfung. «Die Fede weist darauf hin, dass die Rahmenbedingungen für das Pflegepersonal verbessert werden müssen (Krippenplätze, Entschädigung für Vertretungen), um den Mangel an Fachkräften zu verringern.»

Als wichtig stuft der Verband die Schaffung von zusätzlichen Betten in den Pflegeheimen ein: «Angesichts der alternden Bevölkerung sollte dies eine Priorität des öffentlichen Gesundheitswesens im Kanton sein. Es geht um die Effizienz des HFR, aber auch um eine angemessene Betreuung der älteren Menschen im Kanton.» (jmw)

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