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Alain Jungo ist ein Meisterzüchter mit hohen Ansprüchen

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Alain Jungo führt in Tentlingen einen Betrieb mit Holsteinkühen. Die Milch seiner Kühe geht in die örtliche Käserei. Mit viel Leidenschaft und Geduld beschäftigt er sich auch mit der Aufzucht der eigenen Tiere und amtiert als Richter bei Ausstellungen.

Im Weiler Buech an der Grenze der Gemeinde Tentlingen zu St. Silvester liegt der landwirtschaftliche Betrieb von Alain Jungo. Wer auf den Hof fährt, dem fällt sofort ein grosses Schild mit der Aufschrift «Meisterzüchter 2021» ins Auge: Die Zuchtorganisation Holstein Switzerland hat Alain Jungo vor zwei Jahren zusammen mit seinem Vater Séverin Jungo mit diesem Titel geehrt.

Alain Jungo ist stolz auf den Titel des Meisterzüchters.
Sarah Neuhaus

Futter für die eigenen Kühe

Der 36-jährige Landwirt betreibt Milchwirtschaft mit Aufzucht und den dazugehörigen Futterbau. Sämtliche Betriebsfläche besteht aus Gras und Mais und dient vor allem dem Füttern seiner eigenen Tiere, wie er erklärt. Derzeit sind es gesamthaft 78, davon 30 Kühe und 48 Rinder und Kälber.

Die meisten der schwarz-weissen Tiere befinden sich an diesem Nachmittag wegen der Hitze im grossen schattigen Stall, nachdem sie am Vormittag noch auf der Weide waren. Vor ihnen liegen grosse Haufen frisches Gras, das sie genüsslich fressen.

Impressionen vom Hof von Alain Jungo in Tentlingen.
Sarah Neuhaus

«Mir gefällt die Effizienz an der Rasse Holstein», erklärt Alain Jungo im Gespräch mit den FN. Diese Tiere seien sehr gut für die Milchproduktion geeignet:

Denn Holsteiner können das Grundfutter äusserst wirkungsvoll in Milch umwandeln.

Die Milch vom Hof der Familie Jungo geht in die Käserei Ärgera in Tentlingen. Dort wird sie vor allem zu Gruyère AOP, aber auch zu Vacherin AOP verarbeitet. Der Hof liefert rund 260 000 Kilogramm Milch pro Jahr.

Präzise Fütterung

Die beste Kuh von Alain Jungo gibt 13 000 Kilo Milch pro Standardlaktation, also ihrer durchschnittlichen Leistung während 305 Tagen. Ein wichtiger Faktor, um auf diese guten Werte zu kommen, sei die Nahrung, erklärt er. Im Sommer reicht den Tieren mehrheitlich das Futter, das er auf dem eigenen Hof anbaut. Im Winter gibt der Landwirt eine Kraftfuttermischung plus Trockenmais, Rübenschnitzel und Luzerne dazu. Er sagt mit einem Lachen: 

Ich sage immer, Holsteiner sind ‹Ferrari-Kühe›: Sie können sehr viel leisten, man muss sie aber in der Fütterung unterstützen und dabei sehr präzise sein.

Bei einer solchen Rasse könne man das Futter nicht dem Zufall überlassen. Gesundheit sei ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor: «Nur gesunde Tiere können eine gute Leistung erbringen», hält er fest. Die Kühe heben den Kopf, als er den Stall betritt, sie kennen seine Stimme. Auf die Frage, ob die Holsteiner eine umgängliche Rasse sei, sagt er: «Sie benehmen sich so, wie man mit ihnen umgeht.» Man müsse ruhig mit ihnen verfahren, erklärt er. «Wenn man zu forsch auftritt, geht gar nichts mehr.»

Eine umgängliche Rasse, mit der man nicht zu forsch umgehen darf, sagt Alain Jungo über die Holsteiner.
Sarah Neuhaus

Fachwissen und etwas Glück

Für den Landwirt zählt nicht nur die Milchwirtschaft, die Aufzucht ist das zweite Standbein des Betriebs. Mit den besten Tieren aus seiner Herde hat er in den vergangenen Jahren die Zucht immer mehr verbessert und verfeinert. Um weiterzukommen, braucht es Zeit und Geduld, um auf den gemachten Erfahrungen aufzubauen. Dann heisst es dranbleiben: «Sobald man das Zuchtziel festgelegt hat, nimmt man die entsprechenden Paarungen vor, um dieses Ziel zu erreichen.»

Zum Hof gehört eine eigene Aufzucht einer neuen Generation von Milchkühen.
Sarah Neuhaus

Fachwissen ist das eine. «Eine Portion Glück ist auch immer dabei», sagt Alain Jungo und ergänzt mit einem Lachen: «Ich sage immer, das Glück muss man provozieren.» Das fange damit an, dass er jede Kuh genau analysiere – eine Leidenschaft von ihm, die er seit 2018 auch als anerkannter Richter an verschiedenen Ausstellungen auslebt. «Das Exterieur einer Kuh fasziniert mich immer wieder», erklärt er. Als Richter bei den Tieren seiner Berufskollegen sei er dabei nicht strenger als auf dem eigenen Hof, hält er fest. Er stellt an sich selber hohe Ansprüche:

Man muss mit sich selber auch streng sein.

Das heisse, auch wenn alles gut laufe, suche er das eine Prozent, mit dem er nicht zufrieden sei.

Vom Vater gelernt

Sein Prinzip, sich immer wieder selbst anzutreiben, ist erfolgreich. Davon zeugen die Meisterzüchter-Auszeichnung sowie andere Auszeichnungen, die er gewinnen konnte. Sein Vater hat ihm vieles beigebracht und hilft ihm auch heute noch auf dem Betrieb, nachdem er ihm den Hof 2020 übergeben hat. Der Stall wurde 1984 und 2010 ausgebaut. Alain Jungo ist Landwirt und Züchter mit Leib und Seele. «Ich war von klein auf angefressen von diesem Beruf», sagt er:

Mir macht es Freude, ein Nahrungsmittel produzieren zu dürfen.

Markt und Politik

Das geht nicht immer ohne Schwierigkeiten. Gerade jetzt bereitet ihm der Käsemarkt Sorgen. Die Sortenorganisation hat entschieden, die Käseproduktion im laufenden Jahr um zehn Prozent zu senken. Dies, weil der Export rückläufig ist und die Lagerbestände hoch sind (siehe auch Kasten). Das hat Auswirkungen auf das Jahreseinkommen der verkauften Milch.

Eine weitere Herausforderung sei die Politik, sagt der Tentlinger Landwirt. «Ich wünschte mir eine Landwirtschaftsstrategie, die länger andauert als vier Jahre. Damit man beim Vorausplanen mehr Sicherheit hat.» Er sei nicht gegen Neuerungen, aber oft sei das mit Investitionen verbunden. «Mein Betrieb hat von der Lage her gewisse Grenzen», sagt er und weist auf die Felder, die rund um den Hof liegen. Die meisten befinden sich am Hang. «Ich kann hier kein Gemüse anbauen.»

Zahlen und Fakten

7500 Tonnen Gruyère AOP in Europa

Ende Juni hat die Sortenorganisation Gruyère AOP angekündigt, dass sie die Käseproduktion für 2023 um zehn Prozent senken will. Bereits zum Jahresbeginn wurden die Quoten erst auf drei, dann auf fünf Prozent gedrosselt. Dies, weil die Exporte zwischen 10 und 15 Prozent abgenommen haben. In Belgien wurde etwa 40 Prozent oder 400 Tonnen weniger verkauft, in den Vereinigten Staaten waren es 25 Prozent oder rund 1000 Tonnen. 2022 wurden in Europa 7500 Tonnen und in den USA 4000 Tonnen Gruyère AOP verkauft. Bereits diese Mengen waren gegenüber Vorjahren rückläufig. Als Grund für die Export-Rückgänge gibt die Sortenorganisation den Krieg in der Ukraine und die wirtschaftliche Lage mit der Inflation an.  im

Beilage «Sensebezirk»

Einblicke in die Sensler Landwirtschaft

Dieser Artikel ist Teil der Sonderbeilage «Sensebezirk». In diesem Rahmen haben die FN neun Landwirtschaftsbetriebe besucht. Denn nicht erst seit Coronazeiten interessieren sich immer mehr Menschen für regionale und nachhaltige Produkte. Sie wollen beispielsweise wissen, wer ihre Nahrungsmittel herstellt, womit die Tiere gefüttert werden und was der Landwirt gegen Schädlinge einsetzt. In den Beiträgen dieser Beilage geht es weder darum, die gegenwärtige Gesetzgebung zur Tierhaltung und zum Tierwohl zu hinterfragen, noch für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktionsform Werbung zu machen. Wir wollen vielmehr aufzeigen, wer die Menschen hinter diesen Zahlen sind und wie der Alltag der Landwirtinnen und Landwirte im Sensebezirk aussieht: Wir zeigen, wer morgens aufsteht, um die Kühe zu melken, wer auf der Suche nach Unkraut die Felder abläuft oder wer auf einer Alp die Tiere von verschiedenen Landwirten sömmert. Wir haben versucht herauszufinden, was die Frauen und Männer antreibt, was ihnen Sorgen bereitet und warum sie mit diesem Beruf verbunden sind.

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