Das Naturhistorische Museum widmet sich mit seiner neuen Ausstellung der Biodiversität und der Vielfalt der natürlichen Lebensräume. Die Verantwortlichen wollen die Artenvielfalt im Kanton hervorheben und für das Thema sensibilisieren.
«Die Flächen, die der Biodiversität gewidmet sind, machen nur noch 8,4 Prozent des Kantonsgebiets aus», gab Peter Wandeler, Direktor des Naturhistorischen Museums (NHM) in Freiburg, zu bedenken. Der Grund für seine mahnenden Worte: die neue Ausstellung des Museums «Die Vögel und ihre Lebensräume – #5 Biodiversität Freiburg». Vom 25. Mai bis zum 20. August präsentiert sie die verschiedenen natürlichen Lebensräume der Region. Am Beispiel von Vögeln zeigt das Museum, wie Tiere von diesen Lebensräumen abhängen, wie sie sich anpassen können und warum die Gefährdung der Lebensräume auch die Artenvielfalt bedroht.
Wandeler erklärte am Donnerstag vor den Medien:
Vögel sind gute Indikatoren für den Zustand und die Entwicklung von Lebensräumen.
Sechs verschiedene Vögel
Die Ausstellung ist wie ein kleiner Parcours durch den Kanton aufgebaut. Neun unterschiedliche Lebensräume, die typisch sind für Freiburg, werden auf Panels präsentiert. Diese reichen von Feuchtgebieten wie Flüssen über Wiesen, Weiden, Städte und Wälder bis zu den Bergen. Zu jedem Lebensraum stellt die Ausstellung Vogelarten vor, die dort zu finden sind, aber auch solche, die gänzlich verschwunden sind. Auf sechs bestimmte Vogelarten wird ein besonderer Fokus gelegt: Alpensegler, Flussuferläufer, Steinadler, Dreizehenspecht, Birkhuhn und das Braunkehlchen.
In der Mitte des Ausstellungsraumes steht ein Glaskasten, in dem die verschiedenen Vogelarten zu sehen sind. Um die Lebensräume akustisch zu illustrieren, sind hinter den Tafeln Lautsprecher angebracht, aus denen das Zwitschern der verschiedenen Vögel schallt.
Die Panels sind mit verschiedenen Farben versehen, die sich in den Sockeln der ausgestellten Vögel wiederholen. «So können die Besucherinnen und Besucher die Vögel den Lebensräumen zuordnen und auch die echte Vogelgrösse einschätzen», sagte Yann Rime, Co-Kurator der Ausstellung.
Dank der Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule für Gestaltung können die Besucher auf einem Bildschirm drei verschiedene Videos zu dem Thema sehen.
Aspekte der Biodiversität
Mit der Vielfalt der Lebensräume greift das Museum drei verschiedene Aspekte der Biodiversität auf, so Wandeler weiter: «Es gibt die Vielfalt der Lebensräume, die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art.» Das Museum will diese verschiedenen Ebenen der Biodiversität sowie ihre Zusammenhänge erklären und für dieses Thema sensibilisieren.
Parallel zur Ausstellung über die Vögel widmet sich die thematische Vitrine «Focus Museum» der Biodiversität. Mit einem interaktiven Bildschirm können sowohl Kinder als auch Erwachsene mehr zur Biodiversität und zu den Lebensräumen im Kanton erfahren.
Auf die Frage, was das Ziel der Ausstellung ist, sagt Yann Rime:
Die Leute wissen oft nicht, wie viel Diversität der Kanton Freiburg überhaupt zu bieten hat.
Er fügt an: «Die Ausstellung soll die Schönheit der Lebensräume zeigen, die wir haben.» Die Probleme im Zusammenhang mit dem Thema sollen aber auch nicht vergessen werden, so Rime:
Wir wollen daran erinnern, dass diese biodiversen Flächen auch erhalten werden müssen.
So bekommen sowohl Gross als auch Klein gleich Tipps, wie sie die Biodiversität fördern können: «Wenn Sie den Vögeln helfen wollen, können Sie beispielsweise Nisthilfen anbringen.»
Zur Ausstellung
Projekte zum Erhalt der Biodiversität
Das Naturhistorische Museum setzt sich mit verschiedenen Projekten für den Erhalt der Biodiversität und die Sensibilisierung für dieses Thema ein. Die Ausstellungsreihe zur Artenvielfalt im Kanton Freiburg ist Teil dieses Engagements. Besucherinnen und Besucher des Naturhistorischen Museums können den fünften Teil der Ausstellungsreihe «Die Vögel und ihre Lebensräume – #5 Biodiversität Freiburg» vom 25. Mai bis zum 20. August besuchen. Diese Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit den Co-Kuratoren Yann Rime und Jérôme Gremaud entstanden. Die beiden Freiburger Biologen und Ornithologen sind Vorstandsmitglieder des Cercle ornithologique de Fribourg. Sie haben den Atlas «Brutvögel des Kantons Freiburg und des Waadtländer Broyegebietes» geschrieben. Ihre Beobachtungen kamen der Ausstellung zugute.
Im Rahmen der Ausstellung werden ab dem 28. Mai ebenfalls Exkursionen angeboten, um die verschiedenen Lebensräume und ihre Bewohner näher kennenzulernen. agr
Weitere Informationen: www.fr.ch/de/nhmf
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