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Benoît Jecker über Schlaf, Nervosität und Gottérons Mühe im Spielaufbau

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Lausanne konnte am Montag Gottérons Spiel gut lesen. Die Freiburger müssen im Videostudium deshalb andere Optionen finden, um am Mittwoch auch Spiel zwei zu gewinnen, sagt Verteidiger Benoît Jecker im Interview.

Benoît Jecker bildet mit Ryan Gunderson Gottérons erstes Verteidigerpaar. Nicht nur deshalb stand der 29-jährige Freiburger in diesen Playoffs schon mehrmals im Mittelpunkt. Nach dem fakultativen Training am Dienstag, bei dem sich Jecker auf ein Work-out im Kraftraum beschränkte, nahm er sich Zeit für ein Interview mit den FN.

Benoît Jecker, es war für Gottéron am Montag ein komplizierter Start in die Serie. Wie haben Sie den Match erlebt?

Es war kein schöner Match, alles andere als ein Spektakel. Insbesondere im zweiten Drittel hatten wir grosse Mühe, aus unserer Zone zu kommen. Auch an der blauen Linie verloren wir viele Pucks, immer wieder haben wir uns das Leben dadurch selbst schwer gemacht. Es war ein «ugly win», wie Christian Dubé nach dem Match richtigerweise sagte, ein hässlicher Sieg. Aber unter dem Strich nehmen wir den Erfolg gerne mit und haken den Rest ab.

Es war Gottérons erster Sieg in einer Halbfinalserie seit 2014, die Selbstkritik ist also letztlich jammern auf hohem Niveau.

Das ist so, aber es ist wichtig, uns bewusst zu sein, dass es nicht gutkommen wird, wenn wir viele solcher Spiele aneinanderreihen. Wir müssen deshalb im Videostudium genau analysieren, was wir schlecht gemacht haben und schon am Mittwoch Anpassungen vornehmen, um in Lausanne den zweiten Sieg zu holen.

Insbesondere zu Beginn des Spiels wirkte das Team nervös. War das so? Oder warum hatte Gottéron so grosse Mühe, in das Spiel zu finden?

Ich denke, dass bei beiden Teams eine gewisse Nervosität spürbar war. Man spielt nicht jeden Tag einen Halbfinal. Und wenn du nervös in das Spiel startest und es nicht so läuft, wie du dir das vorgestellt hast, will die Nervosität nicht recht weggehen. Nach der Führung lief es im letzten Drittel dann aber besser, und nun sind wir in der Serie drin, Nervosität wird fürs Erste kein Thema mehr sein,

Was war der grösste Unterschied zwischen den Spielen im Viertelfinal gegen Lugano und demjenigen gegen Lausanne?

Nach einem einzigen Spiel ist das schwierig zu sagen. Aber ein grosser Unterschied wird definitiv der Rhythmus sein. Es ist etwas ganz anderes, ob du bis nach Lugano musst oder nur nach Lausanne. Man schläft mehr und besser, das gilt sowohl für die Siesta vor den Auswärtsspielen als auch für die Nacht danach.

Benoît Jecker (rechts) beim Torjubel.
Archivbild: Keystone

Sie sprechen den Schlaf an. Wie wichtig ist dieses Thema in den Playoffs?

Im Leben eines Eishockeyprofis ist es allgemein ein wichtiges Thema. Genau wie auf die Ernährung, müssen wir auch auf den Schlaf grossen Wert legen. Obwohl das Einschlafen nach Spielen immer schwierig ist, macht es für den Energiehaushalt doch einen Unterschied, ob du nach einem Match in Lugano um 3 Uhr morgens zu Hause ankommst oder nach einem Spiel in Lausanne um 0.30 Uhr. Bei dem hohen Spielrhythmus in den Playoffs ist jede zusätzliche Stunde Schlaf willkommen – denn sie hilft womöglich dabei, am Ende den längeren Atem zu haben.

Haben Sie Tricks, um nach den Spielen trotz des Adrenalins schnell einschlafen zu können?

Ich versuche es mit homöopathischen Arzneimitteln und schaue noch ein wenig TV, wenn ich zu Hause ankomme. Es ist wichtig, vor dem Einschlafen an irgendetwas anderes zu denken. Es kann auch vorkommen, dass ich noch stretche oder meditiere. Der Vorteil in den Playoffs ist allerdings: Je müder du bist, desto leichter fällt es dir, einzuschlafen. Und durch die vielen Spiele ist der Körper automatisch müder.

Zurück auf das Eis. Sie sprachen Gottérons Mühe an, aus der eigenen Zone zu kommen. Von aussen hatte man sogar fast das Gefühl, Lausanne habe Freiburgs Spiel dechiffriert. Wo auch immer Sie und Ihre Teamkollegen den Puck hin spielen wollten, stand bereits ein LHC-Spieler.

Die Lausanner haben natürlich auch Videostudium betrieben, und tatsächlich ist ihnen das gut gelungen, sie haben uns stark unter Druck gesetzt. Wenn sie unser Spiel gut lesen können, liegt es nun an uns, andere Optionen zu finden, um aus der Zone zu kommen. Wir müssen das im Video genau anschauen und Anpassungen vornehmen. Denn mehrmals haben wir unser gewohntes Spiel aufzuziehen versucht, hatten dann aber entweder beim ersten oder beim zweiten Pass keine echte Anspielstation. Wir müssen deshalb zu fünft in der Zone sein oder uns zumindest in der Mittelzone aktiv anbieten und den Puck auch wirklich wollen. Nur so können wir sicher und sauber hinten herausspielen.

Persönlich standen Sie im ersten Halbfinalspiel weniger im Mittelpunkt als am Ende der Viertelfinalserie gegen Lugano. Nach Ihrem Restausschluss in Spiel 6 kassierten Sie da in Spiel 7 in den Schlussminuten beim Stand von 3:2 vier Strafminuten und sorgten damit in der BCF-Arena für kollektive Schweissausbrüche. Was ging Ihnen in dieser Situation auf der Strafbank durch den Kopf?

Es war eine unglückliche Aktion, das kommt im Eishockey nun einmal vor, mal trifft es dich, mal einen anderen. Solche Situationen helfen dir zu wachsen. Wenn du nach solchen Vorfällen nicht sofort weitergehen kannst, bist du im falschen Beruf.

Ein starkes Defensivduo: Benoît Jecker (links) und Ryan Gunderson (rechts).
Archivbild: Keystone

Ihre Erleichterung dürfte trotzdem gross gewesen sein, als die vier Strafminuten vorbei waren und es immer noch 3:2 stand.

Ja, selbstverständlich! Und erst recht, als das Spiel zu Ende war und wir die Serie gewonnen hatten. Auch abgesehen von meiner späten Strafe war es sehr emotional: ein Match 7, die Option des frühe Scheiterns, die Möglichkeit, dass es Andrei Bykows letzter Match ist – da kam einiges zusammen.

Strafen waren am Montag gegen Lausanne kein Thema. Gottéron kassierte bloss vier Strafminuten und spielte nur einmal in Unterzahl. Ist das auch für den Rest der Serie ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg?

Ja, beide Mannschaften haben ein gutes Powerplay. Wenn man jeweils von den Details spricht, die in den Playoffs den Unterschied ausmachen, gehören Strafen und die Special Teams dazu. Das hat man am Montag bereits gesehen, als wir eines unserer zwei Tore im Powerplay schossen. Wenn du oft in Unterzahl spielst, verlierst du die Kontrolle über den Match. Gleichzeitig gibt es nun einmal fast in jedem Match Strafen, aber es muss immer das Ziel sein, weniger Strafen zu kassieren als der Gegner – so wie wir das am Montag geschafft haben.

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