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Das Team Freiburg vor dem Aus?

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Es wurde gross angerichtet an der Pressekonferenz am 26. November, an der das Projekt «Challenge TGV» vorgestellt wurde. Im noblen Restaurant Le Pérolles, im Beisein von viel Freiburger Fussballprominenz und zahlreichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik reichten sich die drei grössten Fussballvereine des Kantons die Hand. Die Präsidenten des FC Freiburg, des SC Düdingen und des FC Bulle unterschrieben feierlich eine Absichtserklärung und bekundeten nach zahlreichen fehlgeschlagenen Annäherungsversuchen endlich ihren Willen zur künftigen Zusammenarbeit. Alles schien perfekt: die Vision vom Aufstieg in die Challenge League, der Bau eines grossen Stadions, das neue Trikot, die servierten Apérohäppchen. Der traditionsreiche FC Freiburg stimmte in der herrschenden Euphorie gar einem Namenswechsel zu. Alles sollte bereits sein, damit das Team Freiburg in der Saison 2015/16 seinen Angriff auf die Challenge League würde starten können.

Wunschvorstellung vs. Realität

So weit die Wunschvorstellung–die Realität sieht indes anders aus. Heute, fünf Monate später, ist die Euphorie der Ernüchterung gewichen. Der «Challenge TGV», der Hochgeschwindigkeitszug in Richtung zweithöchster Fussballliga, hat noch immer keine Fahrt aufgenommen. Gestern Morgen um 7 Uhr trafen sich die Verantwortlichen des FC Freiburg zu einer Krisensitzung, um zu diskutieren, wie es mit dem Team Freiburg weitergehen soll. Ob es weitergehen soll. Jean-Pierre Gauch, Präsident des FC Freiburg, wollte sich zum Ergebnis des Treffens allerdings nicht äussern.

Auch wenn vonseiten des Vereins kein offizielles Statement zu hören war, zeigt allein die Tatsache, dass eine Krisensitzung einberufen wurde, dass es um das Team Freiburg nicht zum Besten steht. Das Problem: Die Verwirklichung des Projekts steht und fällt mit den Finanzen. Um in der Challenge League bestehen zu können, sei ein Budget von 1,5 Millionen Franken vonnöten, hatte Jean-Daniel Perret, einer der drei Initianten des Projekts, im November vorgerechnet. 800 000 Franken brauche es in der Promotion League, 600 000 Franken, um den angestrebten Aufstieg dahin zu schaffen. Von einem solchen Budget kann der FC Freiburg momentan aber nur träumen. Bisher hat es der Verein mit Müh und Not geschafft, knapp die Hälfte des benötigten Geldes zusammenzutragen.

Da sich die Sponsorensuche schwieriger gestaltete, als erhofft, versuchte man mit dem Verkauf eines Abonnements, das für alle Spiele des Teams Freiburg, des SC Düdingen und des FC Bulle gültig ist, Geld zu generieren. Doch der Verkauf des 1000 Franken teuren Abos verlief bisher nur schleppend. «Sie verkaufen sich gut bei Firmen und Unternehmen, bei Privatpersonen weniger», sagte Perret auf Anfrage. Wie viele Einheiten bisher abgesetzt wurden, dazu wollte er sich allerdings nicht äussern.

Weiter mit Status quo?

Angesichts der nach wie vor fehlenden finanziellen Garantien ist für den FC Freiburg eine seriöse Saisonplanung kaum möglich. Wie sollen TK-Chef Stéphane Fragnière und Trainer Philippe Perret ein Team für kommende Meisterschaft zusammenstellen, wenn sie nicht wissen, wie viel Geld sie zur Verfügung haben? Länger zuwarten können die beiden mit den Spielerverpflichtungen nicht, ansonsten riskiert der FCF, am Ende ohne 1.-liga-taugliches Kader dazustehen. So bleibt den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als mit den bereits zugesicherten Mitteln zu operieren – und diese lassen keine teuren Engagements zu.

Das Quartett Manuel Kanté, Frédéric Nimani, Christopher Nzinga und Caio Garcia, das in der Rückrunde massgeblichen Anteil am Aufschwung der Pinguine hatte, wird unter diesen Voraussetzungen kaum zu halten sein. Geschieht nicht noch ein (finanzielles) Wunder, muss sich der FC Freiburg kommende Saison nach hinten orientieren. Der Aufstieg in die Promotion League, so wie im Projekt «Challenge TGV» vorgesehen, kann momentan kein Thema sein.

Entsprechend kursieren in der Saanestadt die Gerüchte. Es wird spekuliert, dass der FCF die Realisierung des Projekts Team Freiburg mindestens ein Jahr aufschieben und stattdessen die nächste Saison mit dem aktuellen Status quo in Angriff nehmen wolle – als FC Freiburg und mit einem Budget von rund 300 000 Franken. Präsident Gauch wollte gegenüber den FN allerdings weder bestätigen noch dementieren, dass sein Verein den Antrag auf Namensänderung zurückziehen will, was faktisch das Ende des Teams Freiburg bedeuten würde.

Der SCD zieht die Konsequenzen

Beim SC Düdingen verfolgt man die Entwicklung in Freiburg mit grossem Interesse. «Wenn das Team Freiburg nicht kommende Saison realisiert wird, dann sind für uns die Konsequenzen klar: Wir würden uns vom Projekt zurückziehen», sagt SCD-Präsident Beat Hirschi. Die Kritik, sein Verein würde sich zu wenig für das Team Freiburg engagieren und den FC Freiburg im Stich lassen, weist Hirschi zurück. «Wir haben immer klar kommuniziert, dass wir in dem Projekt aus Zeitgründen keine Leaderrolle übernehmen, uns nicht bei der Geldsuche engagieren können. Anders als in Freiburg haben wir hinter uns einen grossen Verein mit vielen anderen Mannschaften, um die wir uns ebenfalls kümmern müssen.» Aus diesem Grund habe man bei der Projektausarbeitung auch nicht gewollt, dass das Team Freiburg aus dem SC Düdingen hervorgehe und auf den Birchhölzli stationiert werde, so wie es anfangs diskutiert worden sei. «Wir haben stets gesagt, dass wir uns als Spielerzulieferer betätigen, sobald das Projekt steht. Das wurde in Freiburg auch so akzeptiert.»

Fehlende Strukturen

Beat Hirschi hofft nach wie vor, dass der «Challenge TGV» doch noch Fahrt aufnimmt. Die Idee des Projekts, die besten Spieler des Kantons in einer Mannschaft zu vereinen, findet er nach wie vor gut. «Jean-Daniel Perret hat einen unglaublichen Willen und enorm viel Enthusiasmus an den Tag gelegt, um das Team Freiburg auf die Beine zu stellen.» Das verdiene höchste Anerkennung. Rückblickend müsse man sich allerdings eingestehen, das ganze Projekt falsch gestartet zu haben. «Man hätte erst an die Öffentlichkeit gehen sollen, sobald die Partner, die das Projekt tragen, bekannt sind. Das hätte bei anderen Firmen Eindruck gemacht und so den einen oder anderen Sponsor zum Mitmachen bewegt.»

Zudem kritisiert Hirschi, dass keine richtigen Strukturen vorhanden waren. «Nach der Pressekonferenz waren Optimismus und Zuversicht überall gross. Das hätte man ausnützen müssen, um das Projekt voranzutreiben und Sponsoren zu gewinnen. Innerhalb der Aktiengesellschaft hätte es einen CEO oder ein Team geben müssen, das zu mindestens 50 Prozent angestellt ist und sich dieser Aufgaben annimmt.» Das sei aber nicht der Fall gewesen, so dass sich nach der Pressekonferenz lange nichts getan habe. Dadurch sei das Projekt plötzlich in die negative Presse geraten, was die Suche nach Sponsoren zusätzlich erschwert habe. «Rückblickend war man wohl zu euphorisch und hat zu schnell alle an einen Tisch gerufen», bedauert der SCD-Präsident.

 

«In diesem Fall würden wir uns vom Projekt zurückziehen.»

Beat Hirschi

Co-Präsident SC Düdingen

«Rückblickend war man wohl zu euphorisch und hat zu schnell alle an einen Tisch gerufen.»

Beat Hirschi

Co-Präsident SC Düdingen

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