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Der KI-Kniff von SRF: Die neue Serie «Mindblow» spart Schauspieler ein

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SRF setzt sich «proaktiv» mit den neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz auseinander. Das sei keine Sparmassnahme. Aber lassen sich damit im Hinblick auf die Halbierungsinitiative Kosten sparen?

Beim Vorsingen für die Sendung «MusicStar» kam Markus mit seiner Nervosität nicht zurecht – und begann einen folgenschweren Fehler. Die Konsequenzen spürt er auch zwanzig Jahre später noch. Die Serie «Mindblow» (Sonntag 21.04. 20:40) spielt sowohl im Jahr 2003, zur Hochblüte von «MusicStar», sowie im Jahr 2023. Beide Markus, sowohl der 20- als auch der 40-jährige, werden vom 35-jährigen Dimitri Stapfer gespielt. Möglich wird dies dank künstlicher Intelligenz (KI). Einmal wurde Stapfer verjüngt, einmal leicht älter gemacht.

Auch die Gesichter der anderen vier Hauptdarsteller wurden mittels KI ihrem Alter angepasst. Früher hätte man für eine solche Serie doppelt so viele Schauspieler gebraucht – jede Rolle hätte zweimal besetzt werden müssen. Eine Sparmassnahme?

Baptiste Planche, Leiter Fiktion bei SRF sagt: «Es geht nicht darum, Geld zu sparen, sondern den Vorteil von neuen Technologien zu nutzen.» Wenn für eine Rolle zwei unterschiedlich alte Schauspieler eingesetzt werden, erkenne man auf der Leinwand doch meistens, dass es nicht dieselbe Person ist. Das sei nicht der Fall, wenn man bloss auf einen Schauspieler setzt und dessen Alter künstlich anpasst.

Auch wenn Planche betont, dass es nicht um Einsparungen geht, so stellt sich vor dem Hintergrund der Halbierungsinitiative doch die Frage, ob KI nicht helfen könnte, Fernsehfilme und Serien günstiger zu produzieren und so Kosten zu sparen.

Sora von OpenAI produziert ganze Videos

Kürzlich hat OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, eine KI-Software vorgestellt, die aufgrund von Textangaben ganze Videos produzieren kann. Die kurzen Filme, mit welchen OpenAI die Software Sora bewirbt, sehen eindrücklich aus; dass sie keine Menschen, sondern bloss eine Aneinanderreihung von Pixeln zeigen, erkennt man nicht. Derzeit ist Sora noch nicht öffentlich nutzbar, sodass nicht klar ist, wie gut die KI-Software wirklich ist.

Planche nennt das ein «Versprechen für die Zukunft». Vielleicht löse sich dieses schon bald ein, vielleicht auch nicht. Dennoch spricht der SRF-Mann von einem «neuen Zeitalter im Film». Vor kurzem wären künstliche Verjüngungskuren wie in «Mindblow» nur für die Giganten der Industrie möglich gewesen. Nun ist es beispielsweise auch üblich, dass Statisten digital erzeugt werden – so auch geschehen in «Davos 1917».

«Wir sehen uns als Innovationsförderer und setzten uns proaktiv mit der künstlichen Intelligenz auseinander», sagt Planche. Gleichzeitig ist die SRG aber auch gemäss Konzessionsauftrag verpflichtet, das schweizer film- und Serienschaffen zu fördern. Wie geht das zusammen, wenn künftig Schauspieler künstlich generiert werden können? Diese Diskussion habe bereits begonnen, werde in Zukunft aber sicher noch wichtiger, sagt Planche.

Gute Drehbuchautoren verstehen was von KI

Auch in den sogenannten Writers’ Rooms, wo neue Serien entwickelt werden und Drehbücher entstehen, hat bei SRF die KI schon Einzug gehalten. «Wir nutzen punktuell ChatGPT und andere generative KI-Tools», sagt Planche. Es sei aber nicht so, dass diese Autoren ersetzen könnten. Viel mehr seien sie ein neues Hilfsmittel. Humane Kreativität sei weiterhin unverzichtbar, wenn es darum gehe, authentische und lebendige Stoffe zu erzeugen.

Noch einen KI-Kniff hält «Mindblow» bereit. In der Schlüsselszene, die ein bisschen von «The Matrix» inspiriert zu sein scheint, bietet der jugendliche Baschi dem «MusicStar»-Novizen eine Beruhigungspille an. Dafür haben die Produzenten ein sogenanntes DeepFake generiert, also mittels KI das Gesicht des jungen Baschis mit jenem eines Darstellers ersetzt. Auf den sozialen Medien grassierte diese Technologie auch als «Fake News auf Steroiden», im fiktionalen Raum der SRF-Serie ist sie ein raffinierter Kniff.

Kommentar (1)

  • 22.04.2024-Helmut Würgler

    Ich bin ja ziemlich sicher, dass ein bekannter Schauspieler wie Dimitri Stapfer pro Drehtag mehr kostet, als wenn ein weniger bekannter Darsteller die Rolle der jungen “Markus” verkörpern würde. Somit halte ich es für unplausibel, dass die digitale Verjüngung aus finanziellen Gründen getroffen wurde. Die technischen Möglichkeiten klingen aber gruselig und faszinierend zugleich. Darüber hätte ich gerne mehr erfahren.

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