Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein Speicher aus dem Jahr 1709 erstrahlt in neuem Glanz

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es war eine Rettung in letzter Minute: Ein Architekt, eine Holzbaufirma und der Besitzer haben einen alten Speicher in Wallenbuch vor dem Zerfall bewahrt. Die FN haben sich das komplett sanierte Bijou genauer angeschaut. 

Für lange Zeit dem Verfall ausgesetzt, steht der auf das Jahr 1709 datierte Speicher in Wallenbuch heute in neuer alter Pracht da: Im August 2022 begann auf Initiative der Bernard Fuhrer Architektur GmbH in Ulmiz die vollständige Sanierung des Speichers. Diese Arbeiten endeten nach etwa sechs Monaten Anfang dieses Jahres.

Die Eingangstür zum oberen Teil des Speichers ist über 300 Jahre alt.
Aldo Ellena


Bereits 2011 zeichnete sich die Baufälligkeit des Speichers ab. Damals wurde das zehn Tonnen schwere Bauwerk mit einem Kran um ungefähr 12 Meter versetzt, um Platz für ein Einfamilienhaus zu schaffen. «Die Dach- und Laubenkonstruktionen waren schon damals völlig verfault und von Holzschädlingen zerfressen», erzählt Bernard Fuhrer, leitendender Architekt des Sanierungsunterfangens. Deshalb habe man schon bei der Umplatzierung nur den Hauptkubus übernommen.

Artikel in den «Freiburger Nachrichten» vom 14. Dezember 2011. 
Freiburger Nachrichten

Fast wie anno dazumal

Für die Sanierung haben die Fachleute den Speicher komplett auseinandergenommen, die unbrauchbaren Teile erfasst und in der Folge ersetzt. Die Rekonstruktion erfolgte anhand von Fotos und der alten Bauteile. Den Grossteil der umfangreichen Holzbauarbeiten leistete Simon Känzig, Vorarbeiter der Holzbauwerk AG in Mühleberg. «Es ist eine Frage des Wissens, hauptsächlich aber des handwerklichen Geschicks», erklärt Michael Baumgartner, Geschäftsführer der Firma. Denn der Speicher sei nicht nur nach ursprünglichem Bauplan und mit demselben Holz renoviert worden, sondern auch mit denselben alten Holzverbindungen: «Alles weitestgehend ohne Nägel und Schrauben.» Das Dach hat die Ackermann AG Düdingen nach alter Bauweise eingedeckt.

Ein Ensemble

Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, hat das Amt für Kulturgüter die Arbeiten begleitet. Nicht nur in ästhetischer Hinsicht legten die Arbeiter grossen Wert darauf, dem ursprünglichen Bau zu entsprechen. Bernard Fuhrer fügt an: «Zum Erhalt der Grundstruktur sind auch die alten Fundamente am neuen Standort verbaut worden.»

Der Speicher ist nicht das einzige denkmalgeschützte Gebäude, welchem neues Leben eingehaucht wurde: Er gehört nämlich zum ebenfalls geschützten Bauernhaus, das in heutiger Form aus dem Jahr 1822 stammt. Es hat sich auch in einem sehr baufälligen Zustand befunden und hat von 2018 bis Herbst 2022 eine komplette Sanierung erfahren. Bernard Fuhrer sagt: «Für mich bilden der Speicher und das Bauernhaus ein unzertrennliches Ensemble.» Das Bauernhaus beinhaltet heute drei selbstständige Wohneinheiten im Ökonomieteil und zwei Etagenwohnungen im Kopfbau.

Der Speicher und das mächtige Bauernhaus bilden zusammen mit der Kapelle eine Einheit.
Aldo Ellena

Keine Selbstverständlichkeit

Als Generalunternehmung trug die Bernard Fuhrer Architektur GmbH in Ulmiz das volle Risiko. Die Renovationskosten inklusive der Umplatzierung des Speichers belaufen sich auf 174’000 Franken, die Baukosten des Bauernhauses betragen 4,2 Millionen Franken. Für Fuhrer war es das erste Mal, dass er ein derart komplexes Projekt bearbeitet hat. Nicht nur von den Dimensionen her sei dieses Sanierungsunterfangen eine gewaltige Aufgabe gewesen, sondern auch aufgrund des Zustands der Substanz, wie Michel Siffert, ein weiterer beteiligter Architekt des Architekturbüros, hinzufügt. «So ein Unterfangen braucht auch Mut. Viele Architekten sahen darin ein Fass ohne Boden.»

Der Dorfkern ist wieder schön

Umso stolzer sind nun alle Beteiligten über das gelungene Endergebnis. Wallenbuch verfüge nun wieder über ein repräsentatives Dorfzentrum. Lange Zeit seien die beiden verwahrlosten Bauten, die sich direkt neben einer Kapelle befinden, als Schandfleck angesehen worden. Die Besitzer des Speichers, das Ehepaar Rötzer, freuen sich: «Der Dorfkern ist nun wieder schön.» Genutzt wird der Speicher heute unter anderem als Werkstatt. Im Mai soll ein Tag der offenen Tür stattfinden.

Die Inschrift auf dem Eckpfosten gibt Auskunft über das Errichtungsjahr und den Auftraggeber. 
Julia Grimm

Bauhistoriker

Ein Stück regionale Geschichte

«Etwas Besonderes an dem Speicher ist die ausführliche Inschrift, die sich nicht wie üblicherweise oberhalb der Tür befindet, sondern am Eckpfosten», erklärt Jean-Pierre Anderegg, Volkskundler, Kulturgeograf und Bauhistoriker. Die Inschrift gebe nicht nur Auskunft über das Errichtungsjahr des Speichers, 1709, sondern auch über den damaligen Auftraggeber Benedich Hayoz: Dieser sei Ammann von Wallenbuch und auch «Burger zu Freiburg» gewesen. Das Anbringen von Stifterinitialen wiederum ist laut Anderegg eher typisch für die Region um Murten. Anderegg hat aber noch nicht alle Initial-Inschriften entziffern können. Weitere davon finden sich auch auf den Bügen des Speichers. «So zeigt ein solcher Bau gewisse Rätsel, die man vielleicht nie lösen können wird.» jg

So sah der Speicher vor seiner Umplatzierung aus. 
zvg

Kommentar (1)

  • 05.04.2023-Nathalie Brülhart

    Sehr interessanter Artikel, Spicher und Bauernhaus, also das “Ensemble” ist wunderschön geworden. Bravo an alle Beteiligten und Chapeau für den Mut zum Umbau.

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema