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«Eine Zuckerrübe kann nicht in den Schatten laufen»

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Praktisch täglich klettert das Thermometer über 30 Grad. Wegen der Trockenheit sah sich der Kanton dazu gezwungen, das Wasserentnahmeverbot zu verschärfen. Die FN haben mit betroffenen Landwirten gesprochen.

«Die Restwassermenge muss gewährleistet werden. Deshalb habe ich Verständnis für das Verbot», sagt Beat Aeberhard. Der 61-jährige Landwirt aus Ulmiz entnimmt sein Wasser aus der Bibera und ist einer von rund 50 Landwirten, die vom kantonalen Wasserentnahmeverbot betroffen sind. «Im Moment brauche ich nicht so viel Wasser», so Aeberhard. Der Grund ist, dass er heuer aufgrund der Fruchtfolge vor allem Weizen und Dinkel anbaut, die nicht so viel Wasser benötigen.

Ein Wasserentnahmeverbot sei nichts Neues und kam in der Vergangenheit im Kanton Freiburg immer mal vor. «Das Hauptproblem sind die Trockenheit und die Hitze», betont Aeberhard und fügt hinzu: «Wir Bauern sind mit dem Wetter ja eigentlich nie zufrieden. Normalerweise ist aber ein ausgeglichenes Wetter am besten.»

In den letzten Jahren hätten die Wetterkapriolen jedoch zugenommen, wie Aeberhard beobachtet hat. Extreme Phasen wie Dürre- oder Hitzeperioden würden heute länger und intensiver andauern als früher. Und Extreme seien schädlich für die Pflanzen. «Eine Zuckerrübe kann nicht einfach in den Schatten laufen», so Aeberhard. Die Pflanzen seien der Hitze schutzlos ausgeliefert und könnten sich in Tropennächten auch nachts nicht von der Stresssituation erholen.

Beschleunigter Entwicklungsrhythmus

Die wärmerenTemperaturen führen allerdings auch zu seinem beschleunigten Entwicklungsrhythmus der Pflanzen: «Statt im August konnten wir heuer die Gravensteiner Äpfel schon im Juli ernten – so früh wie noch nie», so Aeberhard. Dieser veränderte Entwicklungsrhythmus birgt aber auch grosse Risiken. Treiben beispielsweise Obstbäume wegen milder Wintertemperaturen ihre Blüten allzu früh aus, können Fröste in dieser sensiblen Entwicklungsphase immense Schäden anrichten: «Eine einzige Frostnacht hat im letzten Jahr ausgereicht, dass alle Knospen meine Kirschbäume erfroren sind und ich nichts ernten konnte», erinnert sich Aeberhard.

Beat Aeberhard: «Die extremen Wetterphasen dauern länger und sind intensiver.»
Charles Ellena/a

Gezielte Bewirtschaftung ist wichtig

Der Sensler Landwirt Roland Zahnd kultiviert auf seinen Feldern Rollrasen, der für Sportplätze, aber auch Parks und Privatanwesen verwendet wird. «Das Verbot schränkt mich weniger ein als etwa einen Gemüsebauern», sagt Zahnd gegenüber den FN, «ich kann flexibler agieren.» Zahnd hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Betrieb seiner Rollrasenfarm und ist ständig am Tüfteln, um die Abläufe zu optimieren.

Auch für seinen Betrieb sind die höheren Temperaturen eine Herausforderung. So experimentiert Zahnd mit mediterranen Rasenmischungen, die mit weniger Wasser auskommen und gleichzeitig auch weniger hitzeempfindlich sind. Allerdings sei natürlich immer entscheidend, dass auch die Kunden die neuen Produkte goutieren und kaufen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Beschaffenheit der Böden und die Verwendung geeigneter Düngemittel. Daneben ist ein kluges Timing von Aussaat, Ernte und dem richtigen Schnitt der Rasenfläche entscheidend.

Durch eine gezielte Bewirtschaftung versucht Zahnd, seinen Wasserverbrauch minimieren. Dies hat nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Gründe: Einerseits müssen die Landwirte dem Kanton jährlich Konzessionsgebühren für die Wassernutzung zahlen. Daneben sind für die Wasserentnahme und den Wassertransport Pumpen notwendig, die durch Diesel oder Strom betrieben werden. Diese Betriebsgebühren seien ein beträchtlicher Kostenfaktor, so Zahnd.

 

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