Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

 Kanton lanciert eine Zählung der Laichballen von Grasfröschen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Adrian Aebischer vom Amt für Wald und Natur und Anita Perler am Teich der Familie Perler in Wünnewil, wo Grasfrosch-Weibchen Laichballen gelegt haben.
Charles Ellena

Grosse Populationen des Grasfroschs sind im Freiburger Mittelland kaum mehr zu finden. Der Kanton will den Bestand nun überwachen und lanciert eine Zählung mit Freiwilligen. Denn auch wenn der Grasfrosch nicht zu den seltenen Arten gehört: Für den Kreislauf der Natur ist er ein zentrales Element. Ohne seine Gelege fehlt anderen Tieren das Futter. 

«Der Teich ist mehr als hundert Jahre alt», sagt Anita Perler auf dem Weg in ihren Garten in Wünnewil. Früher sei es ein Feuerwehrteich gewesen. Am Rande des Teichs gibt es mehrere Laichballen von Grasfröschen zu entdecken. Anita Perler strahlt über das ganze Gesicht: «Frösche haben mich schon immer fasziniert, bereits in meiner Schulzeit hatte ich Freude an Fröschen. Sie sind schlicht phänomenal.» 

Für Anita Perler ist es denn auch keine Frage, bei der Zählung von Grasfrosch-Laichballen mitzuhelfen. Das Amt für Wald und Natur (WNA) hat das Projekt gestartet, um die Bestandesentwicklung des Grasfroschs verfolgen zu können. Dafür braucht es Freiwillige: «Die Bestandeserhebung erfolgt zusammen mit interessierten Naturfreunden», schreibt das WNA in einer Medienmitteilung. «Die Idee ist, die Fortpflanzung des Grasfroschs an mehreren Dutzend Laichgewässern im Freiburger Mittelland Jahr für Jahr zu dokumentieren.»

«Der Grasfrosch gehört zu den häufigsten und am weitesten verbreiteten Amphibienarten», erklärt Adrian Aebischer vom WNA. Es gebe jedoch Anzeichen dafür, dass die Anzahl grosser Populationen im Mittelland abgenommen hat. Das sei auch für andere Arten relevant: «Der Grasfrosch ist ein zentrales Element im Kreislauf, viele andere Tiere leben von seinen Eiern oder den Kaulkappen.» Falls es sogar bei dieser Art ein Rückgang zu verzeichnen gibt, «ist es bei anderen Arten, die sensibler sind, noch viel schlimmer», sagt Adrian Aebischer.

Im Garten von Anita Perler in Wünnewil sind zahlreiche Laichballen von Grasfröschen zu sehen. Ein Grasfrosch-Weibchen legt jeweils eine Laichballe.
Charles Ellena

Seltene Amphibienarten seien schwierig zu verfolgen. «Das ist Sache von Profis», erklärt der Naturfreund. Beim Grasfrosch sei es hingegen recht einfach: «Erdkröten legen Eier in Form von Schnüren und andere Frosch- und Krötenarten legen ihre Eier frühestens ab April.» Wer jetzt Laichballen entdeckt, könne davon ausgehen, dass diese von Grasfrosch-Weibchen stammten.

Bei der Zählung gehe es auch darum, die Bevölkerung für den Amphibienschutz zu sensibilisieren», erklärt Adrian Aebischer. «Ohne Drainagen waren die Felder früher oft überschwemmt und es gab Flächen von 20 Quadratmetern voller Laichballen. Das gibt es heute nur noch in den Voralpen.» Im Flachland seien kaum noch grosse Populationen zu finden. 

Adrian Aebischer nimmt eine Laichballe vorsichtig in die Hand. «Die Eier sind durch die Gallertmasse geschützt», erklärt der Wissenschaftler. «Ein bisschen Frost kann ihnen nichts anhaben.» Anita Perler weiss aus Erfahrung: «Es fühlt sich an wie Eiweiss», sagt sie und lacht fröhlich.

Adrian Aebischer vom Amt für Wald und Natur nimmt eine Laichballe des Grasfroschs in die Hand. Die Gallertmasse fühle sich wie Eiweiss an, so der Wissenschaftler.
Charles Ellena

Für den Amphibienschutz sensibilisieren

Der Grasfrosch ist ein ausgeprägter Wanderer. In der kalten Jahreszeit zieht er sich in den Wald zurück, wo er in einem Mausloch oder unter einem Baumstrunk ein frostsicheres Winterquartier findet. Ab Ende Februar wandert er zu den Laichgewässern, insbesondere in regnerischen Nächten bei Temperaturen von über fünf Grad. Oft legen die Weibchen die Laichballen dort ab, wo es in dem Gewässer am wärmsten ist.

Gemeinsam mit der Bevölkerung verfolgt der Kanton nun den Bestand des Grasfroschs. Laut einer Mitteilung des Amts für Wald und Natur (WNA) können alle Personen daran teilnehmen, die sich für die Natur interessieren und Grundkenntnisse über die einheimischen Amphibien mitbringen. Die Naturfreunde können selber ein Gewässer auswählen, an dem sie im März die Laichballen der Grasfrösche zählen. Oftmals seien zwei bis drei Besuche notwendig, um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Daher sei es von Vorteil, wenn die Teilnehmer ein Gewässer in der Nähe ihres Wohnorts auswählen. 

Weil andere Frosch- und Krötenarten ihre Eier frühestens ab April ablegen, ist das Erkennen von Grasfrosch-Laichballen einfach. Liegt die Anzahl Laichballen unter einigen Dutzend, können die Freiwilligen problemlos zählen. Bilden sehr viele Laichballen einen Teppich, können die Naturfreunde die Fläche schätzen, welche die Gelege einnehmen. Auch die Angabe, dass es keine Laichballen hat, ist für das WNA nützlich. 

Die Zählung sei alljährlich geplant. Im Laufe der Jahre sollen die Ergebnisse immer aussagekräftiger werden. Das WNA erhofft sich dadurch verbesserte Kenntnisse zur Verbreitung des Grasfroschs im Kanton und möchte mit dem Projekt breite Bevölkerungskreise für den Amphibienschutz sensibilisieren. emu

Das Artenspektrum im Kanton

Im Kanton Freiburg gibt es laut Adrian Aebischer vom Amt für Wald und Natur folgende Arten an Amphibien: 

Erdkröte, Kreuzkröte, Laubfrosch, Grasfrosch, Springfrosch (sehr selten), Grünfrösche (mehrere Formen, die kaum unterscheidbar sind), Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte (Glögglifrösch), Kammmolch, Bergmolch, Fadenmolch, Teichmolch, Feuersalamander und Alpensalamander. 

Neben dem sehr seltenen Springfrosch, den es nur an einem Ort im Kanton gibt, sind laut Adrian Aebischer auch ein paar weitere Arten selten und bedroht: Den Kammmolch und den Teichmolch gibt es nur noch an wenigen Orten im Kanton. Die Geburtshelferkröte lebt an der Saane zwischen Freiburg und Rossens, ansonsten nur an vier weiteren Stellen. Der Bestand des Laubfroschs und der Kreuzkröte haben stark abgenommen. Oberhalb von rund 1100 Metern kommen nur noch der Grasfrosch, die Erdkröte, der Bergmolch und der Alpensalamander vor. emu

Dieser Tage sind die Grasfrösche auf der Wanderschaft und legen Laichballen wie hier im Teich von Anita Perler in Wünnewil.
Charles Ellena

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema