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Krankenkassen werden in Freiburg im Schnitt um fast 10 Prozent teurer

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Alle Jahre wieder werden die Krankenkassen teurer. 2024 wird es besonders deftig: Die Prämien steigen im Schnitt um 8,7 Prozent – im Kanton Freiburg sogar um 9,8 Prozent.

Als Bundesrat Alain Berset am Dienstagnachmittag in Bern die Medienkonferenz eröffnete, um über die Krankenkassenprämien im nächsten Jahr zu informieren, wurde allgemein schon vermutet: Die Prämiensteigerung wird heuer noch heftiger ausfallen als 2023. Vor Jahresfrist hatte der Innenminister eine durchschnittliche Erhöhung um 6,6 Prozent bekannt gegeben, in Freiburg sogar um 7,3 Prozent. Und die Pessimisten sollten recht behalten. Die mittlere Prämie in der Schweiz wird im nächsten Jahr rund 360 Franken pro Monat betragen, was einer Steigerung um 8,7 Prozent entspricht. Der stärkste Zuwachs seit 20 Jahren. Die markanteste Erhöhung gibt es im Tessin mit 10,5 Prozent, die geringste mit 6,5 Prozent in Basel-Stadt und Appenzell-Innerrhoden.

Auch im Kanton Freiburg fällt die Steigerung mit 9,8 Prozent massiv aus. Hier muss ein Erwachsener 2024 im Schnitt monatlich 411 Franken bezahlen. Innerhalb der Romandie steht der Kanton Freiburg allerdings noch verhältnismässig gut da. Im Kanton Waadt liegt die Durchschnittsprämie bei 488 Franken, in Genf sogar bei 546 Franken. Einzig im Kanton Wallis sind die Krankenkassenprämien tiefer (siehe Grafik).

Grafik: Freiburger Nachrichten Quelle: Bundesamt für Gesundheit

Berset kritisiert das Parlament

Mit Ausnahme von 2008 und 2022 haben sich die Krankenkassenprämien jedes Jahr erhöht. Seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 1996 sind die Prämien im Durchschnitt jährlich um 4,1 Prozent gestiegen. Addiert man dies zusammen, so erhöhten sich die Prämien seit 1996 um 145 Prozent. Zum Vergleich: Der Nominallohn ist im selben Zeitraum lediglich um 30 Prozent gestiegen.

Als Hauptgrund für den stetigen Anstieg gab Bundesrat Alain Berset die steigenden Gesundheitskosten an. Mehr Arztbesuche und ambulante Spitalleistungen sowie mehr und teurere Medikamente verursachten den Schub. Die Prämieneinnahmen decken 2023 die Kosten von etwa 35 Milliarden Franken zulasten der Krankenkassen nicht. Weil überdurchschnittlich viele Versicherte den Grundversicherer gewechselt oder eine höhere Franchise gewählt haben, wurden 2023 weniger Prämien eingenommen als prognostiziert. Diese Mindereinnahmen mussten nun bei der Berechnung der Prämienentwicklung 2024 mitberücksichtigt werden.

Mit dem Parlament ist Gesundheitsminister Alain Berset hart ins Gericht gegangen. «Leider wurden viele vorgeschlagene Massnahmen des Bundesrates nicht umgesetzt.» Die Kostendämpfungsmassnahmen würden sich zu langsam entwickeln, sagte Berset am Dienstag in Bern. So sei zwar das Monitoring von Leistungen in National- und Ständerat durchgekommen. Gleichzeitig hätten die Räte sich aber geweigert, die Erkenntnisse aus dem Monitoring in existierende Tarifsysteme einzubringen. Genau das hätte aber kostendämpfende Wirkung entwickelt.

Demierre fordert Massnahmen

Wenig erfreut über die massive Prämienerhöhung zeigte sich auch der Freiburger Gesundheitsdirektor Philippe Demierre:

Diese Situation ist inakzeptabel. So kann es nicht weitergehen.

Es brauche Lösungen, um die Gesundheitskosten zu senken. Demierre schlägt verschiedene Schritte für den Kanton Freiburg vor: In Freiburg biete man nun den Master in Medizin an, was gut funktioniert. Das Gesundheitspersonal brauche aber mehr Wertschätzung und eine bessere Ausbildung. Das Pflegepersonal müsse gewisse Aufgaben der Ärzte übernehmen können. Dann sei das ganze Medikamentensystem zu überdenken. «Sogar die Generika sind viel zu teuer.» Hinsichtlich der Prämienverbilligung wies Demierre darauf hin, dass im Kanton Freiburg besonders die Familien stark unterstützt würden. Ein Viertel der Bevölkerung im Kanton erhält eine Prämienverbilligung – insgesamt 190 Millionen Franken jährlich. Um die Prämienerhöhungen zu kompensieren, seien 8 Millionen zusätzlich gesprochen worden. 

Krankenkassenwechsel

In fünf Schritten zur neuen Versicherung

Da sich die Prämien je nach Alter, Region und Krankenkasse sehr stark unterscheiden können, lohnt sich für manche Versicherte ein Wechsel. Die Krankenkassen sind zur bedingungslosen Aufnahme aller Antragsteller in die Grundversicherung verpflichtet.

1. Zuerst können auf der Webseite www.priminfo.ch die Prämien der verschiedenen Anbieter verglichen werden.

2. Dann entscheidet man sich für eine Franchise sowie ein Versicherungsmodell.

3. Anschliessend kann bei der gewählten Versicherung eine Offerte eingeholt werden.

4. Die schriftliche Kündigung per Einschreiben beim alten Anbieter muss spätestens bis zum 30. November erfolgen.

5. Es empfiehlt sich, sich bis Mitte Dezember bei der neu gewählten Krankenkassen anzumelden.

Wer auch seine Zusatzversicherung im neuen Jahr wechseln möchte, muss diese bis spätestens Ende September künden. Aber Vorsicht: Bei Zusatzversicherungen ist ein Wechsel nur in gesundem Zustand vorbehaltlos möglich. Deshalb sollte eine Zusatzversicherung erst gekündet werden, wenn der Vertrag der neuen Zusatzversicherung schon unter Dach und Fach ist.

Kommentar (1)

  • 27.09.2023-Roger Oskar Werner Marty

    Das CH-Gesundheitssystem ist eines der besten aber auch teuersten der Welt. Solange wir aber sämtliche (auch aussichtslose) Massnahmen verlangen, werden die Prämien auch weiter steigen und dies mit oder ohne Einheitskasse.

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