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Mit einem Kuss einen Vertrag abschliessen: Die neue Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte 

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Die neue Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte heisst: «Corpus: der kommunizierende Körper». Sie widmet sich dem Körper als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel. 

Im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg geht der Ausstellungszyklus zum Thema Körper in die dritte Runde. Dieses Mal wird der kommunizierende Körper in den Fokus gestellt. Gesten, Emotionen, Tanzen, Haare und Küsse – diese Schwerpunkte der nonverbalen Kommunikation werden in historischen und zeitgenössischen Werken aufgegriffen und in fünf Bereichen in der Ausstellung wiedergegeben. 

Mehrdeutige Gesten

Der erste Bereich betrachtet die Gestik und ihre Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten. «Gesten sind nicht immer eindeutig», sagt Stephan Gasser, Kurator dieser Ausstellung und Konservator am Museum für Kunst und Geschichte Freiburg, an der Medienkonferenz am Dienstag und geht zu zwei Werken über, um dies an einem Beispiel zu erklären. Das eine Werk zeigt ein Bild von Christus, dessen rechte Hand angehoben ist. Daumen, Mittel- und Zeigefinger sind abgespreizt. «Die Geste des Segnens», erläutert Gasser. Daneben ein Holzrelief, auf dem drei Männer abgebildet sind, die mit ihrer rechten Hand dieselbe Geste machen. «Das hier zeigt den Rütlischwur. Keine Segnung also.» Gleiche Geste – andere Bedeutung. 

Gestik auf dem Fussballplatz

«Auf diesen Fotos ist klar ersichtlich, wie wichtig Gestik ist», sagt Gasser und zeigt auf drei Fotografien der französischen Schiedsrichterin Stéphanie Frappart, die sie mit erhobenem Zeigefinger und abweisender Hand zeigen. Sie war die erste Frau überhaupt, die ein Männerspiel an einer Fussballweltmeisterschaft gepfiffen hat. «Man sieht ganz klar, wer hier wem gehorcht.» 

Schiedsrichterin Stéphanie Frappart pfiff am 1. Dezember 2022 das Spiel zwischen Deutschland und Costa Rica an der WM. Als erste Frau überhaupt. 
Bild Maria Kafantari

Tanzen als Ausdrucksmittel

Der zweite Bereich ist den Emotionen gewidmet. Lachen, Wut und Trauer werden hier durch Skulpturen und Gemälde gezeigt. Auch Tanzen kann ein Kommunikations- und Ausdrucksmittel sein. Im dritten Bereich dreht sich alles um das künstlerische und persönliche Ausdrucksmittel: den Tanz. «Wenn man von Tanzen spricht, dann darf eine Nana der Künstlerin Niki de Saint Phalle nicht fehlen», so Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg und Co-Kuratorin. Die Skulptur aus Polyester und Wollfäden zeigt eine Frau in Bewegung, voller Energie und Lebensfreude. 

Was Haare alles sagen

«Wir wissen, dass Haare bereits zur Zeit der alten Ägypter eine sehr wichtige Rolle gespielt haben», sagt Gasser und betritt den vierten Bereich der Ausstellung. So habe es bereits damals Perücken, Haarverlängerungen und Färbemittel gegeben. «Haare sind ein persönliches und politisches Ausdrucksmittel und ein Zeichen der Zugehörigkeit», führt Gasser weiter aus. Als Ludwig XIV., König von Frankreich von 1643 bis 1715, seine Haare verlor, habe er zu Perücken gegriffen: zur sogenannten Allongeperücke, eine lange lockige und grosse Perücke für Männer. «Herrscher haben die Haarmode geprägt. Ab diesem Zeitpunkt trugen alle eine solche Perücke», so Gasser. Auch im 20. Jahrhundert blieben Haare und Frisuren interessant. «Frauen griffen in den 1920er-Jahren zur Schere. Ein Zeichen der Emanzipation», sagt Gasser. Viele Männer und die Kirche kritisierten diesen Schritt. «Da spürt man die politische Sprengkraft.» 

Unterschrift und Schmatzer

«Küssen ist eine Geste der Zuneigung, der Romantik und Erotik. Doch das war nicht immer so», unterstreicht Gasser. Der Kuss habe auch eine juristische Komponente. So wurden im Mittelalter Verträge nicht nur durch eine Unterschrift bezeugt, sondern auch durch einen Kuss. «Im Schwabenspiegel ist das nicht nur schriftlich, sondern auch in einer Miniatur festgehalten», sagt Gasser und zeigt auf das Manuskript. Das sei so kaum mehr üblich. «Ausser beim Standesamt, wo man zusätzlich zur Unterschrift sich noch küsst.» 

Zur Ausstellung

Der dritte Teil der Serie

Die Ausstellung «Corpus: Der kommunizierende Körper», ist der dritte Teil der Ausstellungsreihe zum Thema Körper, die das Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg im Jahr 2021 gestartet hat. Beim ersten Teil der Sonderausstellung, «Corpus – das Sakrale und der Körper», ging es um das Zusammenspiel zwischen dem Sakralen und dem Körper. Im vergangenen Jahr ging der Ausstellungszyklus weiter. «Corpus: Der isolierte Körper» stellte die Isolation in den Mittelpunkt und zeigte diese von verschiedenen Seiten. Nun geht es weiter mit der Ausstellungsreihe. Es gibt mehrere deutsch-, italienisch- und französischsprachige Führungen sowie eine in Gebärdensprache. Das ganze Programm gibt es unter www.fr.ch/mahf. km

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