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Mit einem Ornithologen auf Vogelsuche in der Stadt Freiburg

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Alpensegler, Mauersegler, Mehlschwalben und weitere Vogelarten haben in Freiburg ein Zuhause gefunden. Die FN haben den Ornithologen Yann Rime auf einem Rundgang durch die Stadt begleitet und mehr über die Vögel in der Kantonshauptstadt erfahren. 

Sie sind flink, wendig und schnell. Kaum da, schon wieder weg. Hoch am Himmel flitzen sie herum. Von unten ist nur eine schlanke schwarze Silhouette mit einem weissen Bauch zu sehen. Dann setzen sie den Sinkflug an. Sie nehmen ihr Ziel ins Visier. Und innerhalb eines Wimpernschlags sind sie durch das kleine Loch ins Innere des Gebäudes geschlüpft. 

Aus dieser kleinen Öffnung fliegen die Vögel heraus und gehen auf die Jagd für ihre Jungtiere. 
Bild Til Bürgy

Eine der grössten der Schweiz

Die Kolonie der Alpensegler hat in einem Gebäude des Kollegiums Sankt Michael ein Zuhause gefunden. «Es ist die grösste Alpensegler-Kolonie in der Westschweiz und eine der grössten in der Schweiz», sagt der Biologe und Ornithologe Yann Rime. Er nimmt die FN auf einen Vogelrundgang durch die Stadt. Rund 100 Alpensegler-Pärchen sind in dieser Kolonie zu finden. Derzeit haben sie ungefähr 225 Jungtiere – pro Pärchen sind es meistens zwei bis drei. «Weil die Eltern für ihre Jungtiere Essen holen müssen, sind sie noch aktiver und öfters in der Luft zu sehen», sagt der 31-Jährige, schnappt sich sein Fernglas und schaut in den Himmel. Es ist eine gute Saison für die Vögel. Vor zwei Jahren habe es viel geregnet, und weil die Jungtiere deswegen weniger Essen erhielten, seien viele gestorben.

Unterwegs in der Stadt Freiburg mit dem Ornithologen Yann Rime. 
Bild Aldo Ellena

Schlafen beim Fliegen

Die Vögel mögen die Höhe und nisten an Gebäuden oder Felsen. «Bald sind die Kleinen bereit für ihren ersten Flug», weiss Rime. Bei den Alpenseglern gibt es nur eine Chance. Bereits im Nistkasten üben die Kleinen mit den Flügeln, strecken sich und flattern umher. Dann wagen sie den einen Sprung ins Ungewisse.

Das Brutgebiet der gefährdeten Vögel erstreckt sich von Zentralasien bis Europa – vor allem im Mittelmeergebiet sind sie anzutreffen. Sie kommen im Mai in die Schweiz und verlassen erst im September ihr vorübergehendes Zuhause, um nach Afrika weiterzufliegen für den Winter. Das Besondere an den rasanten Fliegern: «Sie essen und schlafen im Flug, wenn sie unterwegs sind», so Rime. Sie fangen die Insekten unterwegs und nehmen das Wasser meist auch gleich durch ihre Nahrung auf. Durch ihre wellenartige Flügelbewegung können sie auf den langen Distanzen Energie sparen. Sie sind sehr schnell unterwegs, können über 150 Kilometer pro Stunde fliegen. «Auch Kolibris benutzen ihre Flügel auf diese Weise», sagt Rime und fügt an: «Das sind übrigens die nächsten Verwandten der Segler.» Singvögel hingegen schlagen ihre Flügel synchron auf und ab: «Sie sind deshalb langsamer unterwegs – so wie Schwalben.»

Alpensegler können bis zu 26 Jahre alt werden: «Das ist für Vögel schon ein ziemlich stolzes Alter», sagt Rime. In der Stadt Freiburg gibt es nebst der Kolonie im Kollegium Sankt Michael noch elf weitere. 

Gemeinsam mit den Mauerseglern

Derzeit teilen sich die Alpensegler den Luftraum mit den Mauerseglern. «Man kann den Unterschied zwischen den beiden Vögeln mit blossem Auge sehen», sagt Rime und zeigt in den Himmel. Mauersegler sind kleiner und haben braunschwarzes Gefieder. Sie kommen auch häufiger vor. Ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 44 Zentimeter, wohingegen die der Alpensegler über einen halben Meter ist. Auch sind die Alpensegler fast doppelt so schwer. 

Mauersegler sind in ganz Europa zu finden und kommen in einem grossen Teil Asiens vor. Auch sie verbringen den Winter im südlichen Abschnitt Afrikas. «Mauersegler sind jedoch nur für kurze Zeit in der Schweiz. Ende Juli gehen sie schon wieder weiter.» Jetzt sind gerade besonders viele in der Luft. 

Alpensegler in der Luft. 
Bild Aldo Ellena

Viele Vögel in der Stadt

Auf dem Weg in die Unterstadt entdeckt Rime neben der Kathedrale Felsenschwalben. Er schnappt sich sein Fernglas und schaut durch. «Einige bleiben auch im Winter in der Schweiz», sagt er. Vorher gingen die graubraunen Vögel nach Südeuropa, ans Mittelmeer. Weil das Wetter mittlerweile auch in der Schweiz wärmer wird, haben einige Individuen ihr Verhalten geändert. 

Ein heller Schrei ertönt. Eine Möwe fliegt vorbei. «Seit ungefähr zehn Jahren haben wir immer mehr dieser Mittelmeermöwen», sagt Rime. Die seien grösser als die einheimischen, stellen aber noch kein Problem dar. 

Mehlschwalben haben Jungtiere

Es geht den Stalden herunter. Links und rechts an der Gebäudefassade und gut geschützt vom Regen unter dem Dach sind sie zu sehen: die Nester der Mehlschwalben. Rime hält an und zeigt auf ein Nest. «Ein Jungtier schaut heraus», sagt er. Nur der Kopf des Kleinen ist zu sehen. Es schaut umher, wartet auf die Eltern. Und es dauert keine Minute, da kommt ein Elternteil schon angeflogen, bringt dem Jungtier Futter und fliegt wieder weg. 

Es dauert wohl nicht mehr lange, dann sind sie auch bereit, um das Nest zu verlassen.

Nester und Tiere schützen

Die Gebäudebrüterin braucht Zeit, um ihre Nester zu machen. «Das ist ziemlich anstrengend für die Tiere. Sie arbeiten mindestens zwei Wochen daran», sagt Rime. Deshalb seien diese auch geschützt und die Nester dürfen nicht entfernt werden. Trotzdem werden diese regelmässig mutwillig zerstört, weil der Kot der Tiere die Fassade und den Boden verschmutzt. «Das kann man einfach abwaschen und dann ist alles wieder sauber», meint Rime verständnislos. 

Der Ornithologische Zirkel Freiburg habe in den vergangenen zwei Jahren 500 Nester für die Schwalben an den Wänden der Gebäude angebracht, um die Tiere zu unterstützen. Denn die Population der Mehlschwalben gehe immer weiter zurück:

Es gibt für die Vögel immer weniger Nahrung, immer weniger Nistmöglichkeiten und weniger Material für ihre Nester.

Die blau-schwarz-weissen Vögel kommen Ende Mai nach Freiburg und bleiben bis September. Auch sie überwintern in Afrika. 

Diese Mehlschwalben haben das Nest gerade erst verlassen und warten auf einem Balken auf ihre Eltern für Nahrung. 
Bild Aldo Ellena

Alle gemeinsam 

Im Himmel sind Alpensegler, Mauersegler und Mehlschwalben zu sehen, die gemeinsam um die Wette fliegen. 

Die letzte Station auf dem Rundgang ist das Gebäude des kantonalen archäologischen Dienstes in der Unterstadt. «Auch hier haben Alpensegler einen Nistplatz», erklärt Rime. Diese Kolonie gehört zu den kleineren in der Stadt. Hoch oben am Gebäude sind die Löcher zu sehen, in denen die grossen Alpensegler verschwinden, wenn sie ihren Jungtieren Futter bringen. «Sie sind sehr schnell. Wenn man nur einen Moment nicht hinschaut, dann sind sie schon weg», sagt Rime und schaut wieder nach oben, um den Moment nicht zu verpassen. 

Ein Alpensegler kommt aus seinem Nest heraus. 
Bild Aldo Ellena

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