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Mit Yoga und Kältebädern gegen Gottérons schlimmsten Albtraum

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Eine Verletzung von Reto Berra wäre für Gottéron fatal. Seit seiner Rückenoperation achtet der 37-Jährige allerdings noch mehr auf seinen Körper als ohnehin. Berra ist nicht mehr der gleiche wie zuvor – aber dadurch kein schlechterer Goalie.

Spätestens seit Gottéron entschieden hat, für die entscheidende Phase der Saison keinen ausländischen Goalie als Absicherung zu verpflichten, ist klar: Der Erfolg der Freiburger steht und fällt mit Reto Berra. Natürlich, die Alternativen Bryan Rüegger und Loïc Galley zeigen keine schlechte Saison, Gottéron kann auch mit ihnen im Tor Spiele gewinnen, man kann sie sich aber schwerlich als Meistergoalies vorstellen.

Berra mit Top-Statistiken

Reto Berra hingegen zeigt eine hervorragende Saison. Knapp hinter ZSC-Goalie Simon Hrubec ist er sowohl in Sachen Abwehrquote (92,91 Prozent) als auch beim Gegentorschnitt (1,96) die Nummer 2 der Liga. Der Tscheche im Tor der Zürcher ist auch der einzige Goalie, der mehr Minuten auf dem Eis stand als der 37-jährige Berra, der bereits 2053 Einsatzminuten auf dem Konto hat.

Ein wichtiges Puzzlestück im Erfolgsteam der Drachen: Reto Berra.
Bild: Keystone

Das alles ist keine Selbstverständlichkeit. Erst ein Jahr ist es her, da Stand Reto Berra vor einer ungewissen Zukunft. Nach Bandscheibenproblemen und der dadurch erforderlichen Rückenoperation gab es nicht wenige Fragezeichen, als er nach viermonatiger Pause am 31. Januar 2023 in Lugano sein Comeback gab. Wie er es geschafft hat, dass sein Name ein Jahr später wieder mit Ausrufezeichen statt Fragezeichen verbunden wird, erklärt Reto Berra im Interview.

Am Samstag in Davos erhielten Sie eine Pause. Merken Sie am Montagmorgen einen Unterschied, ob Sie am Wochenende ein Spiel oder zwei Spiele absolviert haben?

Ja, diesen Unterschied spüre ich auf dem Eis. Sowohl physisch als auch mental ist das von Zeit zu Zeit wichtig, besonders bei uns älteren Spielern. Wir müssen zu unseren Körpern schauen und mental frisch bleiben.

Es ist fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass Sie nach der Rückenoperation Ihr Comeback gaben. Hätten Sie damals gedacht, dass Sie ein Jahr später in sämtlichen Statistiken zu den absoluten Topgoalies der Liga gehören würden?

Nein, das hätte ich natürlich nicht gedacht. Allein schon weil es fatal wäre, in solchen Situationen so weit nach vorne zu schauen. Aber es freut mich sehr, es tut gut und zeigt, dass ich die richtigen Entscheide getroffen und diszipliniert gearbeitet habe. Es ist kein Geheimnis: Wenn man viel investiert, zahlt es sich irgendwann aus.

Ich nehme an, vor einem Jahr hatten Sie gewisse Zweifel im Hinterkopf.

Definitiv, und nicht nur dann, sondern auch vor der aktuellen Saison. Ich stand ohne Vertrag da, wusste nicht, wo die Reise hingeht, sondern bloss, dass ich performen muss, wenn ich weiterhin einen Vertrag erhalten will. Das ist mir zum Glück gelungen. (Im November hat Gottéron Berras Vertrag um zwei Jahre bis 2026 verlängert, Red.)

Inwiefern begleitet Sie das Thema Rücken im Alltag weiterhin?

Ich bin eine andere Person seit der Operation, mir wurde ein Stück aus meinem Körper herausgenommen, das merke ich ganz klar, entsprechend musste ich Anpassungen vornehmen. Das Leben ist für mich ein anderes als vorher.

Was hat sich konkret verändert?

Ich muss zum Beispiel am Morgen viel früher aufstehen, weil ich Zeit brauche, bis ich geschmeidig bin, bis der Körper voll da ist. Da muss ich Yoga und verschiedene andere Sachen machen – und das jeden Tag. Ich habe auch angefangen, intensiv mit Kältebädern zu arbeiten, genauso wie mit Atemtechniken.

Vor der Saison sagten Sie, Sie würden nicht mehr gleich beweglich sein wie vor der Operation. Müssen Sie diese Aussage nach den bisherigen Leistungen in dieser Saison revidieren oder haben Sie es schlicht geschafft, Ihr Spiel an die neuen Gegebenheiten anzupassen?

Ich habe mein Spiel angepasst. Insbesondere im unteren Rückenbereich bin ich nicht mehr gleich beweglich. Dafür spiele ich geduldiger. Ich wusste immer, dass Geduld sowie Spiel und Spieler lesen wichtige Elemente sind, wenn du als Torhüter lange spielen willst. Denn der Körper ist mit 40 auf jeden Fall nicht mehr der gleiche wie mit 20. Durch die Rückenoperation habe ich noch einmal zusätzlich in diesen Bereich investiert, ich spiele ein solideres, abgeklärteres Hockey und bin ruhiger und geduldiger als früher.

Reto Berra ist oft bereits genau dort, wo der Puck wenig später hinkommt.
Archivbild: Keystone

Der Club hat letzte Woche mit Blick auf die Playoffs zur Absicherung einen ausländischen Stürmer und einen ausländischen Verteidiger engagiert, nicht aber einen ausländischen Goalie. Setzt Sie das noch einmal zusätzlich unter Druck?

Unter Druck? Dass kein ausländischer Goalie kommt?

Ja, in dem Sinne, dass Sie sich auf keinen Fall verletzen dürfen.

Ach so, nein, an so etwas denkt man ja nicht. Das ist die Entscheidung des Clubs, für mich spielt das keine Rolle. Ich bin zuversichtlich, dass ich fit bin und alles gut wird. Die Verantwortlichen haben mit mir gesprochen und mir gesagt, dass man nicht auf jeder Position Ausländer holen könne, das kostet ja auch immer Geld. Für mich ist der Entscheid deshalb gut nachvollziehbar, ich habe fast am meisten von allen Torhütern der Liga gespielt, habe kein einziges Training verpasst und bin gesund.

Noch ein Wort zum Team. Es wartet die Woche der Wahrheit mit Spielen gegen die Spitzenteams Zug und Zürich. Die Statistiken gegen diese beiden Topteams sind nicht rosig. Gegen Zug verlor Gottéron 12 der letzten 14 Spiele, gegen Zürich 12 der letzten 13. Hat Freiburg mittlerweile wieder einen Schritt nach vorne gemacht und ist mit diesen beiden Mannschaften bereits auf Augenhöhe?

Absolut. Fürs Erste schaue ich nur auf den Match am Dienstag gegen Zug. Und da weiss ich, dass wir Zug im ersten Duell der Saison zu Hause geschlagen haben, ich weiss also nicht, was das Problem sein soll. Und zum Begriff «Woche der Wahrheit»: Es ist natürlich schön, wenn wir in den kommenden Tagen Siege holen, aber wir beide wissen, dass die Wochen der Wahrheit nicht diese Woche beginnen…

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