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Saatzuchtbetrieb Riedo in Wünnewil: Ein gutes Vater-Sohn-Gespann

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Manuel Riedo und sein Sohn Dane Riedo bewirtschaften ihren Hof in Amtmerswil bei Wünnewil als Generationengemeinschaft. Sie bauen als Saatzuchtbetrieb Kartoffeln, Dinkel, Weizen, Hafer sowie Soja an. Seit kurzem wächst bei ihnen auch Senf.

Der Hof der Familie Riedo liegt nördlich des Dorfkerns von Wünnewil, in Sichtweite der A12. Die Grossmutter von Manuel Riedo hat 1916 im Weiler Amtmerswil einen Hof gekauft. Seither ist die Familie hier ansässig. Mit Dane Riedo ist es nun bereits die fünfte Generation. Vater und Sohn arbeiten Hand in Hand auf einem Betrieb mit 19 Hektaren (siehe Kasten). 

Sie betreiben als Generationengemeinschaft vor allem Ackerbau (siehe Kasten) und sind seit drei Generationen Saatzüchter. Das heisst, dass ihre Erzeugnisse nicht direkt in der Lebensmittelindustrie landen, sondern als Saatgut für andere Landwirte im Folgejahr dienen. Der Anbau geschieht im Auftrag der Saatzuchtgenossenschaft Düdingen. Weil ihr Saatgut die Basis für die Erträge ihrer Berufskollegen bildet, sind die Qualitätsanforderungen besonders hoch. 

Auf dem Hof wächst Saatgut, das andere Landwirte als Basis für ihren Anbau nehmen.
Aldo Ellena

Fremde Pflanzen unerwünscht

«Sortenreine Kulturen ist eine der grossen Herausforderungen für einen Saatzüchter», sagt Dane Riedo. Sortenrein heisst, dass das Feld möglichst wenig fremde Pflanzen enthält, also kein Unkraut und keine anderen Kulturen. Wegen des Fruchtfolgewechsels kann es passieren, dass auf einem Feld Reste der Vorjahreskultur wachsen. Auch beim Erntevorgang ist es wichtig, die Maschine sauber zu halten. «Sonst würde die ganze Vorarbeit für die Sortenreinheit innert Kürze zu nichte gemacht.» 

Kornblumen im Weizen, «Mäubele» (Weisser Gänsefuss) im Sojafeld, die Landwirte haben das spriessende Unkraut stets im Auge. Auch die Reste der Nützlingsstreifen, die am Rand eines Ackers für die Förderung der Biodiversität angesät werden, seien oft noch Jahre später im Feld zu sehen, sagt der 34-Jährige.

Manuel Riedo im Saatkartoffelfeld, das dieses Jahr vom Kartoffelkäfer heimgesucht wurde.
Aldo Ellena

Vor schwieriger Entscheidung

Für Sorgenfalten sorgen dieses Jahr die Saatkartoffeln der Sorte Agria. Normalerweise ist die Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln die grösste Gefahr für eine Ernte. Dieses Jahr ist es bei Riedos der Kartoffelkäfer. Das Saatgut musste im Frühling bei zu nassem Wetter gesetzt werden. Jetzt ist es zu trocken. Deshalb ist die Pflanze anfällig und ihr Wachstum verlangsamt. Manuel Riedo reisst eine Staude heraus, die voll von orange-roten Larven des Colorado-Kartoffelkäfers ist. Auf anderen Pflanzen ist er bereits ausgebildet.

Der Coloradokäfer frisst die Kartoffelstauden.
Aldo Ellena

Das Kartoffelfeld ist für Extenso angemeldet, einem Programm, bei dem der zurückhaltende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit Beiträgen belohnt wird. Er sagt: 

Wenn es regnen würde, sähe die Sache schon ganz anders aus.

Dann würden die Pflanzen rascher wachsen. Jetzt müssen die beiden abwägen, was der bessere Weg ist: Auf Extenso verzichten und spritzen, bevor der Käfer viele Stauden kahlgefressen hat, und so wenigstens einen Teil der Ernte zu sichern, bis das Feld anfangs Juli abgebrannt wird? «Aber wenn der Regen dann trotzdem nicht kommt, verlieren wir in zweifacher Hinsicht.» 

Schlechter verteilt

Der Regen wäre also sehr erwünscht, nicht aber ein Gewitter. Schon oft hat Hagel oder ein heftiger Wolkenbruch ein Teil der Ernte vernichtet oder das Getreide zu Boden gedrückt. «Das Wetter ist extremer geworden», sagt der 63-jährige Manuel im Rückblick. Der Regen komme zwar immer wieder, sei aber viel schlechter verteilt das Jahr über. «Im Frühling hatte es zu viel Regen – und drei Wochen später haben wir ihn schon wieder vermisst.»

Die Saatsoja wurde am 20. Mai ausgesät.
Aldo Ellena

Auf einem Feld wächst Soja. «Im Vergleich zu unseren anderen Kulturen ist der Anbau von Soja relativ anspruchslos und passt sehr gut in unsere Furchtfolge», sagt Dane Riedo. «Rein wirtschaftlich ist der Anbau von Soja in der Schweiz nicht sehr interessant.» Noch nicht. Solange es billige Importe gebe, sei hierzulande das Interesse an teureren, aber lokalen Erzeugnissen klein. Die Saatsoja wurde am 20. Mai ausgesät und ergibt – wenn alles gut läuft – am Ende drei Tonnen Ertrag pro Hektare. 

Der Saatweizen gedeiht gut.
Aldo Ellena

Vor einer Veränderung

Wetter, Schädlinge, Unkraut – Saatzüchter haben es nicht einfach. «Für mich ist es ein Privileg, durch meine Arbeit etwas zur Ernährungssicherheit im Land beitragen zu dürfen», sagt Dane Riedo. Der Zusatzaufwand werde von der Genossenschaft auch entsprechend entlöhnt. Die modernen Maschinen, teils mit GPS ausgerüstet, erleichtern die Arbeit. Einige Geräte teilen sie sich mit benachbarten Betrieben. «Der administrative Aufwand ist in den Jahren immer grösser geworden», hält Manuel fest.

Dane Riedo wird den Betrieb nächstes Jahr vom Vater übernehmen.
Aldo Ellena

Er ist froh, dass dies bald nicht mehr in seinem Pflichtenheft steht. Denn 2025 wird er pensioniert. Deshalb wird sein Sohn auf anfangs 2024 den Hof übernehmen. Derzeit findet Dane Riedo sein Auskommen zum grössten Teil auswärts, denn als Lebensgrundlage für zwei Familien ist der Betrieb zu klein. Er arbeitet für Lohnunternehmen und unterrichtet in Grangeneuve Landwirtschaftslehrlinge im Metallbau.

Für Manuel Riedo ist Landwirt der schönste Beruf, den er sich vorstellen kann.
Aldo Ellena

Ein gutes Team

Manuel Riedo wird dann noch ein Jahr als Angestellter seines Sohnes auf dem Betrieb mitarbeiten. Die beiden sind ein erprobtes Gespann und haben deshalb keine Angst, dass dieser Rollenwechsel nicht funktioniert. Dane Riedo sagt: 

Wir profitieren gegenseitig voneinander.

Und sein Vater ergänzt: «Ich habe keine Mühe loszulassen.» Sein Sohn müsse dann Entscheidungen treffen, die für ihn stimmen. Dane Riedo bekräftigt, dass er nicht vorhabe, den ganzen Betrieb von Grund auf umzukrempeln. «Heute ist jedoch alles sehr schnelllebig und die Anforderungen wachsen stetig», hält er fest. Deshalb finde er wichtig, sich laufend den neuen Herausforderungen zu stellen. «Für einen Betrieb ist es unumgänglich, sich stets den Ansprüchen der Politik und der Nachfrage der Bevölkerung anzupassen und zu optimieren.» Sein Vater hat die Erfahrung einer Betriebsübergabe bereits mit seinem eigenen Vater erlebt. Er habe damals nicht lange überlegt, als seine beiden älteren Brüder den Hof nicht wollten – und es nie bereut. Der Vater von drei erwachsenen Kindern sagt:

Es ist einer der schönsten Berufe.

Dass es nun mit der fünften Generation weitergeht, war nicht von Anfang an klar. Dane hatte anfangs kein Interesse an der Landwirtschaft und hat eine Lehre als Baumaschinenmechaniker absolviert. Erst nach ein paar Jahren hat er die Richtung gewechselt, die Zweitlehre, dann die Betriebsleiterausbildung und später auch das Diplom zum Meisterlandwirt erworben. Eine Entscheidung, die er nie bereut hat. «Mir gefällt es, in der Natur zu sein und selbständig arbeiten zu können.»

Der Hof der Riedo liegt in Sichtweite der Kirche Wünnewil.
Aldo Ellena

Zahlen und Fakten

Saatgut auf 15 Hektaren

Der Betrieb von Manuel und Dane Riedo umfasst 19 Hektaren, davon werden 16,5 Hektaren für Ackerbau genutzt und davon wiederum 15 Hektaren für Saatgut: Saatkartoffeln, Saatdinkel, Saatweizen in Form von Winterweizen und Saathafer als Sommerhafer sowie Saatsoja. Zum Betrieb gehört auch eine 600 Quadratmeter grosse Pouletmasthalle. Eine Photovoltaikanlage produziert 60 Megawatt pro Jahr und auf dem Hof gibt es eine Holzschnitzel-Fernheizung. Seit 2022 pflanzen Riedos auch Senf an. Diese Ernte geht zur Verarbeitung in einen Betrieb nach Villarlod. Der Lebensmittelhersteller Primatessa aus Wünnewil macht daraus seit wenigen Wochen «Freiburger Senf» in den Sorten grobkörnig, mittelscharf und mit Honig. «Wir sind immer noch am Ausprobieren», sagt Dane Riedo. Es sei schwierig gewesen, überhaupt zu Informationen über den Senfanbau zu kommen. im

Seit kurzem baut die Familie Riedo auch Senf an, der in der Region verarbeitet wird.
Aldo Ellena

Beilage «Sensebezirk»

Einblicke in die Sensler Landwirtschaft

Dieser Artikel ist Teil der Sonderbeilage «Sensebezirk». In diesem Rahmen haben die FN neun Landwirtschaftsbetriebe besucht. Denn nicht erst seit Coronazeiten interessieren sich immer mehr Menschen für regionale und nachhaltige Produkte. Sie wollen beispielsweise wissen, wer ihre Nahrungsmittel herstellt, womit die Tiere gefüttert werden und was der Landwirt gegen Schädlinge einsetzt. In den Beiträgen dieser Beilage geht es weder darum, die gegenwärtige Gesetzgebung zur Tierhaltung und zum Tierwohl zu hinterfragen, noch für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktionsform Werbung zu machen. Wir wollen vielmehr aufzeigen, wer die Menschen hinter diesen Zahlen sind und wie der Alltag der Landwirtinnen und Landwirte im Sensebezirk aussieht: Wir zeigen, wer morgens aufsteht, um die Kühe zu melken, wer auf der Suche nach Unkraut die Felder abläuft oder wer auf einer Alp die Tiere von verschiedenen Landwirten sömmert. Wir haben versucht herauszufinden, was die Frauen und Männer antreibt, was ihnen Sorgen bereitet und warum sie mit diesem Beruf verbunden sind.

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