Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Tinguely und seine Leidenschaft für den Motorrennsport

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Ausstellung im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle in Freiburg dokumentiert die Leidenschaft Tinguelys für Sportwagen und erzählt von der Freundschaft zu Sidecar-Rennfahrer René Progin und der Formel-1-Legende Jo Siffert.

Motoren, Autos und speziell Sportwagen begeisterten den Freiburger Künstler Jean Tinguely zeitlebens. Er war nicht nur ein fanatischer Autosammler, dessen Herz vor allem für Ferrari schlug. Genauso faszinierte ihn der Motorrennsport. Jedes Mittel war ihm recht, um zu den Rennen zu gelangen. «Sei es in einer alten Klapperkiste, zu Fuss. Auf Knien, wenn es nötig gewesen wäre», wie Tinguely einst sagte. Der Motorsport verkörperte für Tinguely die grundsätzliche Begegnung zwischen Mensch und Maschine sowie die Geschwindigkeit und Gefahr. 1984 versuchte er sogar, den damaligen Bundesrat Alphons Egli in einem Brief davon zu überzeugen, in der Schweiz wieder einen Formel-1-Grand-Prix einzuführen. 

Arbeit für und mit Progin

Als Hommage an diese Leidenschaft für den Motorrennsport zeigt der Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle nun Zeugnisse aus jener Zeit: Sidecars, von Tinguely bemalte Rennanzüge, Fotos, Filme und Originaldokumente. Verschiedene Ausstellungsobjekte stammen vom Freiburger René Progin, Vizeeuropameister im Motorrad mit Seitenwagen. So etwa den Sidecar, den Tinguely 1988 für Progins Teilnahme an der Weltmeisterschaft bemalt hatte, oder von Tinguely entworfene Rennanzüge. Progin verband eine langjährige Freundschaft mit Tinguely, die 1987 ihren Anfang nahm, wie der ehemalige Rennfahrer am Dienstag vor den Medien erzählte: «Tinguely entdeckte im Schaufenster im Perolles ein dort ausgestelltes Fahrwerk eines meiner Sidecars. Er nahm mit mir Kontakt auf und schenkte mir ein Bild, das er gemalt hatte. Er sagte: Verkauf es und bezahl damit die Reifen für die kommende Saison. Ich erzielte den dreifachen Preis. Es war der grösste Betrag, den ich je bekam.» Fortan arbeiteten Tinguely und Progin zusammen. 

René Progin, Vizeeuropameister im Motorrad mit Seitenwagen, vor einem von Tinguely gestalteten Sidecar.
Aldo Ellena/a

Freundschaft mit Jo Siffert

Nebst dieser Freundschaft zeigt die Ausstellung «A toute vitesse! Tinguely und der Motorrennsport» aber auch jene von Tinguely zum Freiburger Formel-1-Motorrennfahrer Jo Siffert. Dieser verunglückte vor 50 Jahren beim Rennen in Brands Hatch tödlich. Zehn Jahre später organisierte Tinguely eine Gedenkfeier am Bergrennen Saint-Ursanne–Les Rangiers. Für diesen Anlass entwarf er ein Plakat mit einer Fotografie Sifferts. Zudem nahm er mit seiner selbst entworfenen und gebauten Rennmaschine Klamauk am Rennen Teil. Das lärmige Gefährt absolvierte die Strecke ironischerweise in sehr gemächlichem Tempo – rauchend, fauchend, zischend. 1984 schenkte Tinguely der Stadt Freiburg den Jo-Siffert-Brunnen als öffentliches Denkmal für seinen Freund. 

Tinguelys Wirken rund ums Auto

Viele Werke, die im Espace zu sehen sind, sind Umsetzungen von Tinguelys Leidenschaft zum Motorsport. Beispielsweise das Werk CH, das aus dem unteren Hinterteil eines Autos besteht. Wie Stephan Gasser, Konservator am Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg, ausführte, habe sich Tinguely selbst als Mechaniker bezeichnet, der unnütze Dinge erschaffe. Diese Aussage gilt allerdings definitiv nicht für den gemeinsam mit Paolo Vallorz optimierten Renault 166 zu, welcher mehrmals am 24-Stunden-Rennen von Le Mans startete und im Museum zu sehen ist. Um das Fahrzeug leichter und aerodynamischer zu machen, wurde es mit einer neuartigen, von den beiden Künstlern entworfenen Polyesterkarrosserie ausgestattet. Diese war hinten eckig und nicht spitz. «Das war besonders», erklärte Progin. Denn damals waren alle Rennautos hinten zugespitzt, weil man annahm, dass sie so schneller sind. Tinguely war aber überzeugt, dass es für einen windschnittigen Wagen hinten eine Abrisskante braucht. Die Zeit habe ihm recht gegeben, heute seien alle Motorrennwagen so gebaut.

Rennwagen Vernet-Pairard R166 mit Polyesterkarrosserie entworfen von Tinguely und Paolo Vallorz.
Aldo Ellena

Ausstellung

A toute vitesse

Die Ausstellung «A toute vitesse! Tinguely und der Motorrennsport» im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle Freiburg beginnt am Freitag, 24. September. Sie ist in zwei Teile gegliedert. Der Ausstellungsteil im Parterre, der sich der Arbeit Tinguelys für und mit René Progin widmet, wird als semipermanente Ausstellung bis 2025 zu sehen sein. Der Ausstellungsteil im Obergeschoss, welcher die Freundschaft Tinguelys mit Jo Siffert beleuchtet, dauert bis zum 26. Juni 2022. Zur Ausstellung gibt es zahlreiche Veranstaltungen. 

Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Murtengasse 2, Freiburg. Mi. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr, Mo. und Di. geschlossen. Infos unter: www.mahf.ch.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema