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Die Sense soll mehr Platz bekommen

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Die Sense bei Bösingen und Laupen soll besser revitalisiert und der Hochwasserschutz verbessert werden. Für die Umsetzung des 22,3-Millionen-Franken-Projekts soll der Freiburger Grosse Rat einen Kantonsbeitrag von 2,405 Millionen Franken sprechen.

Die Sense bei Bösingen soll mehr Platz erhalten – oder besser gesagt: wieder mehr Platz, denn bis Ende des 19. Jahrhunderts war der Fluss noch 60 bis 80 Meter breit. Rechnet man den Gewässerraum mit dem aktiven Flussbett und den Auenwald mit ein, war der Fluss zu dieser Zeit zwischen 150 und 300 Meter breit. Doch heute ist das nicht mehr so. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts ist das Gewässer stark begradigt und kanalisiert worden. Aus dem verzweigten Flusssystem ist ein gleichförmiger rund 30 Meter breiter Kanal geworden. Damit haben die Landwirtschaft und der Siedlungsraum zwar Fläche gewonnen, doch sind die Auenflächen an der Sense fast vollständig zerstört worden.

Teil eines grösseren Projekts

Das soll sich nun ändern. Die Gemeinden Bösingen und Laupen sowie die Kantone Freiburg und Bern haben gemeinschaftlich das Sanierungsprojekt «Hochwasserschutz und Gewässerrevitalisierung Sense» angepackt. Da Gewässer auch Bundessache sind, ist ebenfalls das Bundesamt für Umwelt involviert. Dieses Projekt ist zugleich Teil des Gewässerentwicklungskonzepts Sense 21, das zum Ziel hat, auch andere Teile der Sense in beiden Kantonen aufzuwerten.

Zugleich ist das Bösinger Projekt auch Bestandteil des Gesamtprojekts «Verkehrssanierung und städtebauliche Entwicklung Laupen». Im Rahmen dieses Vorhabens ist vorgesehen, an der Sense wasserbauliche Massnahmen umzusetzen, die Kantonsstrasse zu sanieren, die Sensebrücke neu zu bauen und den Bahnhof Laupen zu verschieben.

Verbauungen beschädigt

Konkret sind Eingriffe auf zwei Ebenen vorgesehen: Zum einen besteht Handlungsbedarf an den Ufern. Diese wurden verbaut, um sie gegen die Erosionskraft des Gewässers zu schützen. Diese Verbauungen sind aber nicht mehr gut in Schuss. Rund zwei Drittel sind heute beschädigt oder bergen das Risiko, dass sie eines Tages nicht mehr halten. Mittelfristig ist daher auch der rückwärtige Hochwasserschutzdamm gefährdet. Die Ferienhauszone Noflen ist heute ungenügend gegen die Überschwemmungsgefahr der Sense geschützt. Wie Ammann Louis Casali auf Anfrage erklärt, war eine der Bedingungen der Gemeinde, bei diesem Projekt mitzumachen, dass auch diese Zone in das Projekt einbezogen wird. 

Zum anderen soll die Flusslandschaft aufgewertet werden: Wegen der Kanalisierung sind die Lebensräume verarmt, und der Artenreichtum hat stark abgenommen. Deshalb ist das ökologische Aufwertungspotenzial hoch, wie der Botschaft zum Kredit zu entnehmen ist. Die Revitalisierung dieses Abschnitts der Sense soll in erster Priorität umgesetzt werden. «Mit dem Projekt sollen die bestehenden Schutzdefizite behoben und der Hochwasserschutz für die nächsten 100 Jahre wieder sichergestellt werden», heisst es im Bericht.

Konkret heisst dies, dass die Sense mehr Platz bekommt. Sie soll ihr Flussbett eigendynamisch gestalten können, so dass vielfältige und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen. Wie der Bösinger Ammann erklärt, haben dafür mehrere Landwirte auf Landfläche verzichten müssen. Er habe viel Gespräche und Verhandlungen geführt. 

Bund, Kanton und Gemeinden

Das gesamte Projekt ist mit 22,3 Millionen Franken veranschlagt, inklusive Landerwerb. Rund 2,3 Millionen Franken davon müssen die Werkeigentümer an den Ufern übernehmen. Von den übrigen 20,187 Millionen Franken übernimmt die Gemeinde Laupen beziehungsweise der Kanton Bern 15,07 Millionen Franken. Den Rest finanzieren der Bund und der Kanton Freiburg sowie die Gemeinden Laupen und Bösingen. Der Staatsrat beantragt dem Grossen Rat einen Kredit von 2,405 Franken. Von den Restkosten für die Gemeinden wiederum übernimmt der Renaturierungsfonds des Kantons Bern 65 Prozent  – so dass der Betrag für Bösingen angesichts der Grösse des Projekts «verkraftbar ist», wie Ammann Louis Casali sagt. Die genauen Zahlen seien noch nicht klar. 

Zum Projekt

Diese Arbeiten sind geplant

  • Auf einer Länge von rund zwei Kilometern beidseits der Sense zwischen der Gemeindegrenze Laupen/Neuenegg und der Mündung in die Saane werden Hochwasserschutz- und Revitalisierungsarbeiten ausgeführt.
  • Auf dem Gebiet der Gemeinde Bösingen soll die bestehende alten Uferverbauung entfernt werden. So erhält die Sense auf einer Länge von rund 1000 Metern ein dynamisches Flussbett mit einer Breite von 80 bis 90 Metern.
  • Am Rand des Gewässerraums wird ein neuer Hochwasserschutzdamm erstellt, um das Landwirtschaftsland zu schützen. Eine neue Uferverbauung schützt den neuen Damm und das Land dahinter.
  • Entlang der Ferienhauszone Noflen wird der Damm erhöht und verstärkt.
  • Die beiden Seitenbäche Noflenbach und Mülibach werden ausgebaut.
  • Auf dem neuen Hochwasserschutzdamm entsteht ein neuer Uferweg.
  • Die Zugänge zum Gewässer fürs Baden, Bräteln und Verweilen werden aufgewertet.


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