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Wo gehe ich hin, wenn ich einen medizinischen Notfall habe? 

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Der Kanton startet Mitte November eine Informationskampagne zu medizinischen Notfällen. Er will die Bevölkerung darüber aufklären, bei welchem medizinischen Notfall sie sich an welche Gesundheitsakteure wenden soll. 

«Was tun bei einem medizinischen Notfall?» Das ist die Kernfrage der neuen Informationskampagne der kantonalen Gesundheitsdirektion und der Akteure des Gesundheitswesens. Sie startet Mitte November. Staatsrat Philippe Demierre (SVP) stellte am Donnerstag vor den Medien seine Ziele dar:

Die Kampagne soll die Bevölkerung über die angemessene Nutzung des kantonalen Gesundheitssystems informieren und sensibilisieren.

Denn viele wüssten nicht, wohin sie sich bei einem spezifischen Gesundheitsproblem wenden sollen.

Verschiedene Möglichkeiten

Wer sich in einem Notfall befindet, erhält auf Postern, Flyern und einer Videoanimation auf Deutsch, Französisch und Englisch detaillierte Informationen über das korrekte Vorgehen. Die Informationen werden in Spitälern, Apotheken und Arztpraxen aufliegen oder aufgehängt sein. Sogenannte Pflaster-Maskottchen veranschaulichen ausserdem die verschiedenen Möglichkeiten «auf humorvolle Weise», so Staatsrat Demierre.

Hat ein Patient beispielsweise nur leichte Symptome wie Halsschmerzen oder eine Verbrennung, soll er zur Apotheke gehen oder bei der Notfallapotheke anrufen. Bei anhaltenden Schmerzen oder Knochenbrüchen jedoch soll die Patientin den Hausarzt verständigen, den Bereitschaftsdienst anrufen oder eine Permanence aufsuchen. Befindet sich der Patient in einer lebensbedrohlichen Lage wie zum Beispiel bei Bewusstlosigkeit oder starkem Blutverlust, dann soll er den Notfall aufsuchen oder die Notfallnummer 144 anrufen.

Mit einem farbenfrohen Poster macht der Kanton die Bevölkerung darauf aufmerksam, wie sie sich bei einem medizinischen Notfall verhalten soll. 
Bild zvg 

Chronische Überbelastung

Der ernste Hintergrund der bunten Kampagne: Zu viele Patientinnen und Patienten gehen bei einem gesundheitlichen Problem direkt in die Notaufnahmen. Diese sind seit mehreren Jahren deswegen chronisch überlastet. Das zeigen auch die Zahlen der Gesundheitsdirektion: Die Zahl der jährlichen Konsultationen zwischen 2017 und 2022 sind um 25 Prozent gestiegen. Waren es 2017 noch 30’500 Aufnahmen, so waren es letztes Jahr 40’500. 

Die Notaufnahmen sind schon seit Jahren chronisch überlastet. 
Archivbild Aldo Ellena

Zusätzlich wies Claudine Mathieu, Vorsteherin des Amts für Gesundheit, auf den anhaltenden Pflege- und Ärztemangel hin, der mit zu dieser prekären Situation in den Notaufnahmen geführt habe. «Im Kanton Freiburg haben wir die tiefste Quote von Hausärzten der ganzen Schweiz», betonte sie. 

Akteure bekannt machen 

Die Informationskampagne ist ein weiterer Versuch des Kantons, den Patienten und Patientinnen nahezulegen, wohin sie sich unter bestimmten Umständen wenden müssen und will darauf aufmerksam machen, dass die Notaufnahmen in den Spitälern überbelastet sind. Das Problem existiert nicht erst seit gestern (siehe auch Kasten), sondern schon seit über fünf Jahren.

Der Ärztemangel im Kanton ist einer der Gründe, weshalb der Kanton die Informationskampagne gestartet hat. 
Archivbild Aldo Ellena

Mit dem Vorwurf konfrontiert, dass die bisherigen Kommunikationsbemühungen keine Wirkung gezeigt hätten, entgegnete Karin Rudaz-Schwaller von der Ärztegesellschaft Freiburg: «Es geht darum, dass wir jetzt alle zusammenstehen und die Menschen orientieren, wohin sie sich wenden können.» Bis Juni habe jeder Bezirk einen eigenen Notfalldienst besessen, führte sie aus: «Jetzt wurde alles auf eine einheitliche Nummer gewechselt. Diese ist jedoch nicht überall bekannt.» Deshalb sei diese Informationskampagne wichtig. Claudine Mathieu, Vorsteherin des Amts für Gesundheit, fügte hinzu:

Wir wollen mit ihr auch aufzeigen, wer die Gesundheitsakteure im Kanton sind. Sie sind nicht überall bekannt.

Kurz um: «Es geht darum, aufzuzeigen, wer was macht». Vincent Ribordy, Klinik-Chefarzt des Freiburger Spitals HFR, ergänzte: «Der Bedarf und der Ärztemangel sind angestiegen. Deshalb ist es wichtig, den Menschen zu erklären, wohin sie sich wenden können und sollen.»

Auf die Frage, weshalb nicht schon früher reagiert wurde, antwortete Amtsvorsteherin Mathieu lapidar: «Covid kam noch dazwischen.» Sie gab aber zu: «Es ist aber schon so, dass der Druck auf das Gesundheitswesen schon länger existiert.» 

Der Ärztemangel mache es schwierig, der Bevölkerung einen Zugang zur medizinischen Betreuung zu geben, sagte Anouk Osiek Marmier, Präsidentin der Ärztegesellschaft Freiburg, abschliessend: «Zum Glück kommt jetzt die Reaktion mit der Informationskampagne.» 

Eine lange Geschichte 

Zum Beispiel das Spital Tafers

Die Geschichte rund um die medizinischen Notfälle reicht weiter zurück. 2021 teilte das HFR mit, dass der Notfallbetrieb im Spital Tafers nicht mehr aufrechterhalten würde und deswegen in eine Permanence umgewandelt werde (die FN berichteten). Anfang dieses Jahres weihte das Spitalnetz das erste Gesundheitszentrum ein. Dieses beruht auf der Strategie 2030: Zum einen soll es im früheren Kantonsspital ein Zentrum für komplexe Fälle geben, zum anderen für leichtere die Gesundheitszentren in den Regionen. Letztere sollen der lokalen Bevölkerung eine «qualitativ hochstehende ambulante Versorgung» bieten (die FN berichteten). Im März ging das Gerücht um, dass die Permanence des Spitals Tafers schliessen würde. Dem war zwar nicht so, aber sie schränkte ab April ihre Öffnungszeiten ein, weil zu wenig Ärzte vorhanden waren und übrigens noch immer sind. Im Juni reagierte der Staatsrat auf eine Initiative für eine durchgehend geöffnete Spitalnotaufnahme. Der Gegenvorschlag des Kantons beinhaltet eine einheitliche Gesundheitsnummer für «nicht lebensbedrohliche Notfälle», der Ausbau von Gesundheitszentren und Permanences, optimierte Reaktion auf lebensbedrohliche Notfälle bei der Rufnummer 144, Stärkung der Rettungskette, Gleichbehandlung der Transporte, Gleichbehandlung der Sprache und eine Koordinationsstelle für die kantonale Organisation der Notfälle. Im Januar 2024 wird dieser Gegenvorschlag dem Grossen Rat vorgelegt. agr

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